Dreimal im Leben

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"Dreimal im Leben" von Arturo Pérez-Reverte handelt von Max Costa, einem Jungen, der in einem Elendsviertel von Buenos Aires aufwächst und aus seinem Niemand im Laufe der Jahre einen Gentleman macht, der sich mit Gaunereien, Frauengeschichten und als Salontänzer über Wasser hält. Auf der Überfahrt nach Argentinien arbeitet Max als Salontänzer und lernt beim Tangotanzen Mecha Inzunza kennen. Mecha ist die Ehefrau eines exzentrischen spanischen Komponisten, der nach Argentinien reist um einen Tango zu schreiben. Dank Max lernt er dort in einer "zwielichtigen Spelunke" den Tango de la Guardia Vieja kennen - einige Jahre später ist eben dieser Tango bereits zu Weltruhm gelangt. Doch auch im Leben der beiden Protagonisten Mecha und Max hat sich in der Zwischenzeit viel verändert. Max ist in´s Kreuzfeuer der Geheimdienste geraten und Mecha bestreitet ihr Leben alleine, da Armando in Madrid in Gefangenschaft lebt. Sie treffen in Nizza kurz aufeinander, lieben sich und gehen wieder auseinander – ein jeder seinen Weg. Max, unfähig sich zu binden, tröstet sich auf dem Weg nach Paris bereits mit einer anderen Frau. Viele Jahre später kreuzen sich ihre Wege in Italien, in Sorrent, wieder. Mecha, die eigentlich in der Schweiz lebt, begleitet ihren Sohn, einen weltberühmten Schachspieler zum Turnier gegen den amtierenden russischen Weltmeister. Max arbeitet in Sorrent als Chaufeur und entdeckt sie zuerst. Natürlich kann er sie nicht aus den Augen lassen und stürzt sich in ein neues Abenteuer – sein letztes …

Wie der Titel schon sagt, spielt das Buch an drei Schauplätzen gleichzeitig. Die beiden Protagonisten durchleben ihr ganzes Leben vor den Augen des Lesers, dabei liegt das Augenmerk selbstverständlich auf den wenigen Augenblicken, die die beiden teilen. Begleitet werden diese drei Handlungsstränge von reichlich Geschichte und politischen Hintergründen, die dem Buch eine gewisse Seriosität verleihen, es manchmal aber auch ein wenig langatmig erscheinen lassen. Hin und wieder erinnert mich das Buch an den „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand“.

Negativ aufgefallen sind mir zahlreiche Rechtschreibfehler, die noch zu korrigieren sind, beispielsweise auf Seite 357 unten.

Meine persönliche Lieblingsstelle, war dieses Zitat auf Seite 496 unten: Max: „Ich glaube, die einzig denkbare Freiheit in der heutigen Welt ist die Gleichgültigkeit“. Weitere Highlights waren die poetische Schilderung der Liebeleien zwischen Max und Mecha und das nur bedingte Happy End.

Mein Fazit ist also deutlich positiv und ich kann dieses Buch allen, die Bücher mit Hintergrund mögen, sehr empfehlen. Leider ist es noch nicht als Taschenbuch erhältlich.