Dreimal im Leben

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Arturo Pérez-Reverte zählt zu den erfolgreichsten Autoren Spaniens. Sein Roman „Club Dumas“ wurde unter dem Titel „Die neun Pforten“ mit Johnny Depp verfilmt. In seinem neuesten Werk „Dreimal im Leben“ schwingt die Sehnsucht und der Glanz einer vergangenen Zeit mit.

1928 lernt Eintänzer Max Costa auf dem Ozeandampfer Cap Polonio die anmutige Mecha Inzunza kennen. Sie ist verheiratet mit dem erfolgreichen Komponisten Armando de Troeye. Mecha liebt das Tanzen genauso wie Max. Zwischen den beiden entbrennt ein Feuer, das kaum wieder zu löschen ist. Armando interessiert sich brennend für den wahren, alten Tango, dem Tango de la Guardia Vieja. Max trifft die de Troeyes in Buenos Aires wieder und zeigt dem wohlhabenden Ehepaar eine andere Welt. Er warnt vor der Gefahr in den anrüchigen Etablissements und kann trotz Vorsichtsmaßnahmen nicht verhindern, dass sich die Sache zuspitzt.

„Dreimal im Leben“ ist eine fesselnde Geschichte um die große Liebe, schicksalhafte Begegnungen und falsche Entscheidungen. Die wohlhabende Mecha und Lebemann und Dieb Max leben in zwei verschiedenen Welten. All seine Versuche in eine höhere Liga aufzusteigen sind wenn, dann nur von kurzer Dauer. Die Klassenunterschiede und Mechas Ehemann hindern die beiden nicht daran für kurze Zeit ihre Liebe zu genießen. Wird das Schicksal sie wieder zusammen führen? Besonders Max heikler Lebensstil sorgt für Spannung. Er ist der Gentleman mit vielerlei Geheimnissen. Alles Rüde und Grobe liegt ihm fern. Der Kavalier der alten Schule umschmeichelt seine Opfer und lässt keinen Zweifel an seiner Ehrbarkeit aufkommen. Er befindet sich in ständiger Gefahr, entlarvt zu werden. Die Zwanziger Jahre in einem Teil der Geschichte offenbaren einen besonderen Zauber, von dem man als Leser mitgerissen wird. Später, als die beiden älter sind, haben Mecha und Max ihre Wirkung auf Andere immer noch nicht ganz verloren. Autor Arturo Pérez-Reverte überzeugt mit zwei attraktiven, sehr interessanten Hauptfiguren. Während der Handlung werden einem die beiden Charaktere immer vertrauter. Man erhofft sich ein glückliches Ende. Die Handlung wechselt ohne Vorwarnung, abrupt von einem Jahr und Ort zum anderen. Allein anhand der Beschreibungen erfährt man schnell, wo es gerade weiter geht. Das ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, sorgt aber für ständig gesteigerte Aufmerksamkeit. Diese Geschichte hat einen besonderen, außergewöhnlichen Reiz. Das liegt ganz besonders an der Atmosphäre auf dem Kreuzfahrtschiff in den Zwanziger Jahren, und weiterhin an reizvollen Orten und deren Ambiente. Autor Arturo Pérez-Reverte setzt Details ein, wo sie von Nöten sind und schafft Atmosphäre. Bis zum Schluss ist man als Leser auf alles gefasst.

Auf dem Cover ist Mecha auf dem Kreuzfahrtschiff zu sehen. Ihre Anmut wird durch ein rotes Kleid, wehendes Tuch und hochgestecktes Haar untermalt. Ihr Blick ist sehnsüchtig in die Ferne gerichtet. Das Cover mit seinen sonst zurückhaltenden Farben passt sehr gut zur Geschichte. Mit 525 Seiten ist das Buch ein echter Wälzer. Trotzdem vergeht das Lesevergnügen wie im Flug. Mecha und Max bleiben einem noch lange im Gedächtnis. Wer Liebesgeschichten liebt und gerne Nostalgie aufkommen lassen will, liegt mit diesem Buch genau richtig. Hinreißend, spannend, außergewöhnlich, faszinierend.