Durchaus gelungener Roman!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lottifrosch Avatar

Von

Mit etwas Verspätung ist gestern auch endlich mein gewonnenes Exemplar des Romans „Dreimal im Leben“ von Arturo Pérez-Reverte angekommen. Und da gestern und heute so ein schönes Wetter war/ist, habe ich das Buch dann gleich mal direkt durchgelesen.

Zunächst einmal kurz zum Buch selbst: das Buch hat ca. 527 Seiten und bereits das Cover/Layout sagt mir sehr zu. Auch der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an, sodass ich es kaum erwarten konnte, mit dem Lesen zu beginnen.

Der Roman „Dreimal im Leben“ beginnt mit einem Epilog, der im November 1928 einsetzt. Hier erfährt man über die Arbeit eines Eintänzers auf einem großen Ozeandampfer, der jeden Abend mit gut situierten Damen verschiedene Tänze tanzt.
Im ersten Kapitel wird schließlich eine der Hauptpersonen (wenn nicht sogar die Hauptperson) Max Costa vorgestellt, der einen sehr charismatischer Charakter hat. Er, der in Buenos Aires aufgewachsen ist, hat früher als Eintänzer auf einem großen Ozeandampfer gearbeitet und ist nun, wahrscheinlich im Jahr 1966 (auf jeden Fall zu Zeiten des Vietnamkriegs), als Chauffeur/Mann für Alles des Psychiaters Doktor Hugentobler im italienischen Sorrent angestellt. Einestages macht Max Costa während einer Fahrt durch die Stadt eine Entdeckung, die ihn sehr verunsichert. Eine Dreiergruppe, die die Straße passiert, weckt seine Aufmerksamkeit, insbesondere eine der zwei Damen kommt ihm bekannt vor. Max, der jedoch zunächst nicht darauf kommt, woher er die Dame kennt, verfolgt die Dreiergruppe, ehe seine Erinnerung immer klarer wird und er glaubt, eine seiner früheren Tanzpartnerin aus seinen Zeiten als Eintänzer wiedererkannt zu haben. Über verschiedene Kontakte findet Max schließlich heraus, um wen es sich bei der Dame handelt: Mercedes Keller, Mutter des Schachgenies Jorge Keller.
Parallel zu diesem Handlungsstrang erhält der Leser immer Einblicke in das Leben und den Alltag von Max zu seinen Zeiten als Eintänzer Ende der 1920er Jahre, wo insbesondere seine Tänze mit der Señora Mecha intensiv beschrieben werden. Ihr und ihrem Mann, Señor de Truyere, zeigt er im Anschluss an deren Überfahrt nach Buenos Aires die Tangobars der Stadt und kommt dabei der Señora sehr nahe.
Insgesamt treffen sich die Señora Mecha, die sich als Mercedes Keller herausgestellt hat, dreimal, was somit den Bezug zum Titel bietet. Das erste Treffen findet an Bord des Ozeandampfers im November 1928 statt. Das zweite im Herbst 1937 in Nizza, das dritte ca. im Jahr 1966 in Sorrent. Bei jedem ihrer Treffen kann der Leser regelrecht die vorhandene Leidenschaft zwischen den beiden spüren, die mit den Tänzen begonnen hat und jedoch weit über diese hinausgeht.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel über die „Geheimnisse“ des Buchs verraten, jedoch einige Fragen vorstellen, die ich mir im Laufe des Lesens gestellt habe:
Was ist insbesondere in Nizza 1937 passiert?
Welche Verbindung besteht zwischen Max und Jorge Keller?
Werden Liebe und Leidenschaft zwischen Max und Señora Mecha erneut, also zum dritten Mal, entflammen?

Fazit:
Insgesamt ein sehr gelungener (Liebes-)Roman, der sehr von Leidenschaft und gegenseitiger Sehnsucht zeugt. An manchen Stellen ist er vielleicht durch die verschiedenen Handlungsstränge etwas verwirrend, was sich aber mit der Zeit legt. Dennoch uneingeschränkt zu empfehlen.