Dreimal schwarzer Kater von Philippe Georget

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In Philippe Georget’s Buch lernen wir sehr schnell verschiedene Charaktere kennen, die alle in verschiedenen Situationen stecken.
Zu erst Robert, um die 65 Jahre alt, lebt zurzeit auf einem Campingplatz und ist Witwer. Seine Frau Solange (sehr verwirrender Name, habe tatsächlich etwas gebraucht um es als Namen zu identifizieren) ist an Knochenkrebs verstorben.
Die beiden haben drei Kinder zusammen, drei Söhne Paul, Gérard und Florence. Heute ist er schon Opa.
Robert lässt nicht viele an der Hilflosigkeit teilhaben, die ihn immer wieder durchströmt, seitdem seine Frau gestorben ist.

Jeden Morgen um 4 Uhr wacht er auf, seine innere Uhr weckt ihn, da er sein Leben lang als Schlosser in einer Firma für Landmaschinen gearbeitet hat, bis er kurz vor seinem 55ten Geburtstag betriebsbedingt entlassen wurde.

Heute steht er jeden morgen um 4 Uhr auf, trinkt einen Kaffee mit Milch, geht zum Toilettenhäuschen und danach spazieren.
Doch an diesem Morgen findet er auf dem Rückweg zum Campingplatz eine tote Frau, die er als die junge Niederländerin identifiziert, die bloß ein paar Plätze von seinem Wohnwagen aus, kampiert.

Robert wirkt sehr freundlich, und das Kapitel mit ihm wird sehr dunkel und teilweise depressiv beschrieben. Er hat die Lust am Leben verloren.


Dann lernen wir, im zweiten Kapitel, Gilles Sebag kennen, er ist berufstätig, verheiratet und hat zwei Kinder, Léo, er geht in die zehnte Klasse, und Séverine. Er ist Polizist und ihn nervt die tägliche Routine und ihn langweilt die ganze Situation.

Im dritten Kapitel erfahren wir erst zum Schluss, wie die Person heißt, die berichtet. Sie ist im Dunkeln, ihr tut alles weh. Sie ist gefesselt und Bewegungsunfähig, außerdem hat sie einen fiebrigen Kopf, der auf einer ekelhaften Matratze liegt.
„Sie musste sich auf ein ziemlich bizarres Spieol eingelassen haben, an dessen Regeln sie sich nicht erinnern konnte.“
Ihr wird erst bewusst, dass dies kein Spiel sein konnte, als die bemerkt, dass sie nicht im Dunkeln liegt, sondern dass ihre Augen verbunden sind, dass sie also selbst nicht wusste, ob es Tag oder Nacht ist. Sie bemerkt aber auch, dass sie weder geschlagen, noch vergewaltigt wurde. Ingrid, so erfahren wir am Ende des Kapitels, hofft noch, dass sie wieder freigelassen wird, weil sie im fernsehen gesehen hat, dass Entführungsopfer, denen die Augen verbunden wurden, freigelassen werden, da die Entführer durch das verbinden der Augen verhindern, dass die Entführte Person sich an die Umgebung erinnert. Das Kapitel endet, als ein Schlüssel im Schloss zu Ingrids Aufenthaltsort, ankündigt, dass jemand kommt.

Im letzten Kapitel der Leseprobe sind wir mit Gilles Sebag auf dem Revier. Er nimmt den Fall eines von einer Frau vermissten Taxifahrers auf.


Die Leseprobe ist interessant. Man kann zu jeder der dargestellten Personen einen direkten Bezug herstellen. Man findet sie entweder sympathisch, oder hat Mitleid mit ihnen, so oder so, man fühlt mit und deswegen möchte man wissen wie es weitergeht.

Wird Ingrid ermordet? Ist der verschwundene Taxifahrer bereits tot, oder hat er vielleicht doch bloß eine Affäre?

Gut geschrieben und auf jeden Fall vier Sterne wert.