Katz und Maus

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
melange Avatar

Von

Zum Inhalt:
Gilles Sebag wird in seiner Ruhe durch drei Verbrechen gestört. Eigentlich beschäftigt er sich lieber mit seiner Familie, an der sein ganzes Herz hängt. Aber schließlich erwacht in ihm der alte Jagdtrieb und er zeigt sich einem Verbrecher ebenbürtig, auch wenn dieser ein gekonntes Spiel mit ihm treibt.

Zum Cover:
Der Roman spielt in der schwülen Sommerhitze des Roussillon. Das Cover zeigt dazu eine Impression dieser Landschaft.

Mein Eindruck: Die Geschichte kommt zwar nur langsam in Fahrt, dann jedoch gewaltig. Genauso verhält es sich mit dem Einsatz des Polizeiteams um Gilles. Agieren die Polizisten zu Beginn lethargisch und versuchen mehr oder weniger, der Arbeit aus dem Weg zu gehen, packt vor allem Gilles dann jedoch der Ehrgeiz, unter anderem auch deshalb, um es einem Kollegen aus Paris zu zeigen, der die Kollegen vom Lande anfangs noch vorführt. Mit dem Schwund, den Gilles entwickelt, wird die Geschichte immer interessanter. Fast möchte man meinen, dass dieser Effekt vom Schriftsteller gewünscht ist. So schwierig es am Anfang für den Leser nach dem Knalleffekt der ersten Leiche ist, am Ball zu bleiben, so rasant wird es, je weiter die Story voranschreitet. Einige Wermutstropfen gibt es jedoch bei aller Spannung: Das Verhalten im Privatleben von Gilles und seiner Frau zueinander ist - gelinde gesagt - eher realitätsfern; das Gleiche gilt ebenfalls für die Beweggründe des Entführers: Trotz ausführlicher Beschreibung fehlt eine plausible Erklärung dafür, warum das Katz und Maus Spiel gestartet, wieso die Durchführung so gestaltet wurde und warum es so endet, wie es endet. Da ausgerechnet der Schluss damit verschandelt wird, bleibt meine Bewertung bei drei Sternen stecken.

Fazit:
Wie ein alter Dieselmotor: Erst Vorglühen, dann richtig viel Schwung. Leider geht der Sprit zum Schluss aus.