Sommer im Roussillon

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herbstrose Avatar

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Hochsommerliche Hitze herrscht über dem Roussilon. Inspecteur Gilles Sebag und seine Kollegen sind gedanklich bereits im Urlaub, als im Revier in Perpignan ein Leichenfund gemeldet wird. In der Nähe eines Campingplatzes wurde eine junge Holländerin ermordet. Kurz darauf wird ein Taxifahrer samt Taxi vermisst, eine weitere junge Holländerin ist spurlos verschwunden und eine dritte entkommt nur knapp einer Entführung. Ist hier ein Serientäter am Werk? Zunächst recht lustlos beginnt Inspecteur Sebag mit den Ermittlungen, plagen ihn doch gerade genügend private Probleme. Seine beiden Kinder wollen zum ersten Mal ohne ihre Eltern verreisen und seine Frau hat vermutlich nebenbei einen Liebhaber. Doch des Inspecteurs Motivation ändert sich schlagartig, als die Presse von den Vorfällen Wind bekommt und man Gilles einen jungen Kollegen aus Paris zur ‚Unterstützung‘ zur Seite stellt. Ein rasantes Verwirrspiel zwischen Täter und Ermittler nimmt seinen Lauf …

Bei „Dreimal schwarzer Kater“ handelt es sich um den Start zu einer Krimiserie, die in Südfrankreich spielt. Ein gut gelungener Mix zwischen Unterhaltungsroman und Krimi, vom Autor Philippe Georget meisterlich zu Papier gebracht. Buntes Lokalkolorit findet man in lebhaftem Wechsel mit brillanten kriminalistischen Ermittlungen – Landschafts- und Städtebeschreibungen erinnern an Urlaub in sommerlicher Hitze. Verschiedene Perspektiven, abwechselnd ruhige und aufregende Sequenzen sowie unterschiedliche Aspekte halten die Spannung durchwegs hoch. Durch das geschickt inszenierte Katz-und-Maus-Spiel zwischen Verbrecher und Polizei wird der Leser förmlich zum mit Raten und mit Kombinieren eingeladen. Ein befriedigender Schluss, trotz einiger noch offenen Fragen zum Privatleben des überaus sympathischen Inspecteur Gilles Sebag, wecken das Interesse an einer Fortsetzung.

Zu kritisieren habe ich allerdings den meiner Meinung nach unpassenden Titel. Die Geschichte hat weder etwas mit „Hokus Pokus" zu tun, noch spielt ein Kater eine Rolle. Vermutlich sollte der Titel eine Anlehnung an ein Gedicht von Baudelaire über ein Katz- und Maus-Spiel sein, das einmal erwähnt wird und in der Handlung eine gewisse Rolle spielt. Den Originaltitel „L'été tous les chats s'ennuient” finde ich übrigens auch nicht passender.

Fazit: Kein Thriller, aber eine gut gelungene Mischung aus Krimi und Unterhaltungsroman. Eine perfekte Urlaubslektüre für Frankreich-Liebhaber und solche, die es noch werden wollen.