Fatma Aydemir ist mit 'Dschinns', so scheint es zumindest schon auf den ersten Seiten, ein großer Roman gelungen über Identität, Familie und die Zerrissenheit, die viele Einwanderer und ihre Familien in der Fremde empfinden. Hüseyin ist vor 30 Jahren nach Deutschland gekommen, hat hart gearbeitet und träumt von nichts mehr als von einer Eigentumswohnung in seiner Heimat Istanbul. Als es endlich soweit ist, die vier Kinder groß sind, genug Geld zusammengespart ist, erleidet er einen Herzinfarkt und stirbt. Was für eine dramatische Entwicklung, aus der man erzählerisch so viel machen kann, was die Autorin im Folgenden sicher auch tut. Mich hat sie jedenfalls direkt gepackt mit ihrem Einstieg, mit der klaren Sprache, und ich würde sehr gern weiterlesen und die anderen Figuren kennenlernen.