Verwegener Einstieg in eine fremde Welt

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florin2705 Avatar

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Hüseyin, offensichtlich in der Zeit der Gastarbeiter nach Deutschland gekommen, steht vor seinem Lebensziel. Eine eigene Wohnung im warmen, aufregenden, pulsierenden Istanbul. Er steht kurz davor, seine Familie zu sich zu holen. Ein letztes Mal. Und stirbt in derselben Minute - an einem Herzinfarkt.

Kein Spoiler, sondern der Inhalt der ersten 15 Seiten. Die uns erzählt werden von einer mysteriösen Figur, allwissend und omnipräsent. Omnipräsenz scheint dieser Figur -ein*e Dschinn?- ernst zu nehmen, denn sie kündigt an, nein, sie verspricht Hüseyin, dort zu bleiben und auf seine Familie aufzupassen.
Klappe, Schnitt. Die geschockte Familie versucht mitten in den Sommerferien, Flüge nach Istanbul zu bekommen, um ihren Ehemann und Vater beizusetzen. Kein Dschinn mehr, sondern beginnende Familiengeschichte - und leider Ende der Leseprobe.

Die Autorin hat mich hier sehr gepackt mit ihrer unverblümten Schilderung des trostlos wirkenden Lebens Hüseyins. Wie er sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode schuftet für sein Lebensziel. Und spannend der Twist dieses Erzählers, von dem nocht nicht klar wird, wer es eigentlich ist. Das könnte ungeheuer gut werden.

Wo das Cover mir etwas spröde scheint, nimmt die Geschichte umso mehr sofort Fahrt auf. Ich möchte gerne mehr über Zukunft und Vergangenheit dieser Familie erfahren.