Der König im Affenstall

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ismaela Avatar

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Gleich das Buchcover hat mich angesprochen - ich mag toll gestaltete Einbände sehr, die nicht im Einheitsbrei verschwinden (was ja noch nicht heissen muss, dass auch das Buch der Renner ist).
Die LP an sich hat mich dann doch etwas zwiegespalten zurückgelassen... Die ganze Geschichte klingt nicht wirklich neu oder innovativ - es gibt den vielleicht nicht älteren, aber geistig, erfahrungsmäßig weiteren und/oder abgeklärteren besten Freund, den das vorsichtigere Selbst immer wieder mit- und umreisst. So ist auch Felix, der den Erzähler immer wieder an den Rand der eigenen Kraft bringt. Als er in Kambodscha verschwindet, bittet Felix' Mutter seinen besten Freund, ihn zu suchen und zurück zu bringen.
Der Schreibstil ist flott und jugendlich, wie man es von den Texten von jetzt und anderer jüngerer Journalismuspapieren kennt. Allerdings ziehen sich die einzelnen Szenen doch mit der Zeit etwas. In den 40 Seiten der LP geht es um das Kennenlernen von Felix und dem Erzähler (er schlägt ihm drei Milchzähne aus), dem Balancieren auf den Klippen vor einem gähnenden Abgrund und das Aufeinandertreffen mit der Mutter von Felix, die ihre Bitte vorbringt. Wie gesagt, das Ganze zieht sich mit der Zeit - trotzdem ist es bestimmt interessant, wie es in Kambodscha mit den beiden Freunden weiter- und ausgeht.