"Du kannst das Leben nur vorwärts leben. Und rückwärts verstehen"

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charlotteliest Avatar

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Was für ein Buch. Der beste Freund des namenlose Erzähler ist in Kambodscha verschwunden und wird deshalb von dessen Mutter nach Kambodscha geschickt, um ihn zu finden. Ohne Zögern, und obwohl er das Fliegen/Menschen/Reisen nicht mag, erklärt er sich dazu bereit. Ab da beginnt die die Reise auch für den Leser in die Vergangenheit der zwei Freunde. In Rückblenden erfährt man, was für eine Freundschaft das war, bzw. man glaubt es bis kurz vor dem Ende des Buches zu wissen. Denn bis zum Schluß hielt ich die Freundschaft der beiden für toxisch: Felix bestimmt, dominiert, entscheidet-der namenlose Erzähler (in diesem Zusammenhang um so passender) folgt. Felix' Familie ist verkorkst: Der Vater erzieht mit der Brieftasche und mit einem Besuch im Bordell, die Mutter schlägt gerne mal. Vor allem, wenn Felix mal wieder nur rannte. Sie unterstellt ihm, dass alle Mißgeschicke nur wegen seines Rennenens passieren. Am Ende des Buches weiß man mehr...

Bis zum Ende haben ich den Erzähler nicht verstanden, mich immer wieder gefragt, was ihn mit Felix derat verbindet, dass er für die Suche nach ihm quer durch Kambodscha reist, dafür seine Liebe und seinen neuen Job auf Spiel setzt. Das Ende ist dann wie ein Faustschlag aufs Kinn (Spezialität des Erzählers) und es wird verständlich. Ob man allerdings auch so entschieden hätte?

Das Buch ist ein richtiger Pagetuner und gerade der Schluss hallt noch lange nach.

(Titel zitiert von Seite 249)