Das Buch von Friedmann Karig hat ein sehr schönes und passendes Cover. Die Geschichte einer Freundschaft und die Geschichte einer Suche nach dem verschwundenen Freund bis tief in den Dschungel sind in einem Roman vereint. Die beiden verbindet eine Kindheits- und Jugendfreundschaft, die geprägt ist von Manipulation seitens Felix und Bewunderung und Überhöhung seitens des Ich-Erzählers. Verschwindet der Freund weil er der Enge entfliehen möchte oder weil er das Extrem und das ultimative Abenteuer sucht. Und macht sich der Protagonist auf die Suche aufgrund von Altruismus oder aus Abhängigkeit und unverbrüchlicher Bindung oder aus Abenteuerlust gespickt mit Schuldgefühlen seinem Freund gegenüber. Die Reise führt nach Kombodscha und dort an Orte von Rucksack-Touristen, von Aussteigern und tief in den Dschungel hinein. Der eine sucht den Freund und die Erinnerung und der 'entflohene' Felix wiederum sucht das Vergessen und die Auflösung. Die Reise ist ein spannender Reiseroman, allerdings zu häufig durchsetzt mit 'Weisheiten' und 'Weltanschauungsphrasen'. Da wäre weniger mehr gewesen. Die Sprache der Jugendlichen als Originalzitate ist jedoch passend und macht das Buch lesenswert auch für Jugendliche.