Selbstfindung durch Selbstvergessen.

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shopaholicpony Avatar

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Im Grunde geht es um die Geschichte zweier Freunde, die sich gegenseitig absolut nicht gut zu tun scheinen. Als einer der beiden verschwindet, reist der andere hinterher, um ihn zu suchen.
Auf dieser Reise erlebt er einige Dinge, die ihn immer weiter von seinem eigentlichen Zuhause, seinem Leben entfernen. Man erfährt während der Geschichte immer mehr über diese seltsame Freundschaft (auch über Rückblicke), die mich dazu gebracht hat, Felix nahezu zu hassen.
Allerdings verschwimmen die Erinnerungen des Suchenden ineinander, sodass nicht klar ist, ob wirklich Felix das alles gesagt und getan hat, oder er selbst.
Am Ende der nervenaufreibenden, teils auch langgezogenen Suche folgt eine erschreckende Offenbarung einiger Erlebnisse, die den Tathergang recht zufriedenstellend erklären. Mit einigen Längen innerhalb der Story muss man allerdings rechnen.

Die Stimme des Hörbuchs ist sehr angenehm und lässt eine neutrale Stimmung zu, beeinflusst einen also nicht bezüglich der Erwartung des Verlaufs der Geschichte.

Die Charakterentwicklung der Hauptperson ist relativ unerwartet und recht stark.
Er handelt immer wieder entgegen meiner Erwartungen als Leser und scheint sich selbst zu verlieren, anstatt selbst zu finden. Wobei der Verlust in gewisser Weise auch zum Wiederfinden beiträgt.
Die Offenbarung am Schluss lässt sämtliche Handlungen in einem anderen Licht erscheinen, allerdings ist die abschließende Entscheidung zwar gut zu verstehen, jedoch (für mich) schwer zu verkraften.


Im Endeffekt hatte ich mir unter einem als Reiseroman gekennzeichneten Buchs etwas leichtes, entspannendes vorgestellt und keine mich selbst etwas stressende, schwer zu verdauende Geschichte, bei der es sich vielmehr um eine Art Krimi handelt. Definitiv kein Wohlfühlroman, aber dafür ein etwas anderer Roman mit Tiefgang. Auf Grund der Längen und der unpassenden Beschreibung, sowie den Teils wirklich anstrengenden Charakteren vergebe wollte ich nur 3 Sterne vergeben, allerdings erklärt das Ende für mich so viel, dass ich über letzteres hinwegsehen kann und einen Stern aufstocke.