Spannende Expedition mit enttäuschendem Ziel

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prinzessinbutterblume Avatar

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Felix ist verschwunden - er ist irgendwo in Asien und gibt kein Lebenszeichen mehr von sich. Gegen seinen Willen macht sich Felix bester Freund auf die Suche nach ihm. Die Reise als Backpacker in das fremde Asien ist für ihn eine Herausforderung, in der er ständig über sich selbst hinauswachsen muss, aber nur so kann er seinen Freund finden - wenn der denn überhaupt gefunden werden will...

Als ich zu lesen begann, war ich begeistert von dem Buch - das lag vor allem an Friedemann Karigs Schreibstil, der wirklich gelungen ist. Modern, aber sehr angenehm. Die Handlung war ebenfalls spannend, vor allem, da sich die Gegenwart hier stets mit der Vergangenheit abwechselt. Während Felix Freund ihn sucht, erfahren wir Kapitel für Kapitel, wie sich die ungleiche Freundschaft der beiden entwickeln konnte und wir zu dem Punkt gekommen sind, an dem die beiden heute stehen. Das war unterhaltsam und beide Handlungsstränge waren glücklicherweise ähnlich spannend.

Felix und sein Freund sind sehr gegensätzliche Personen, aber dadurch ist eine interessante Dynamik entstanden, die die Geschichte - zumindest in der Vergangenheit - zu einem guten Teil vorangetrieben hat. Das Nebenpersonal war zwar relativ klischeehaft, aber das passte so eigentlich ganz gut in die Kulisse, weil sie eben auch keine andere Rolle hatten als Statisten.

So weit so gut. Dass es dann am Ende noch einen großen Knall geben musste, war vorauszusehen, aber mich persönlich hat die Auflösung um das große Geheimnis aus der Vergangenheit einfach nur enttäuscht, kein bisschen innovativ. Es hätte sehr interessante Wege gegeben, auf die der Autor hätte ausweichen können, was er aber leider nicht getan hat. Auch das Ende in der Gegenwartsstory war leider einfach nur unglaubwürdig und nicht wirklich befriedigend.

Die Idee zu Friedemann Karigs Roman ist vielversprechend und macht neugierig. Leider konnten meine Ansprüche dann gerade gegen Ende nicht mehr erfüllt werden.