Toll!

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buchkati Avatar

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Der Weg durch den Dschungel: Ein Grundrauschen der Natur, was einem trotzdem die Illusion von Stille gibt, hinter jeder Ecke wartet eine neue Ungewissheit, ungeahnte Eindrücke, aber trotzdem stellt sich ein Gefühl von unendlicher Ruhe und Freiheit ein.

So ist dieses Buch.

Felix und der Erzähler sind seit Kindertagen Freunde. Sie erleben alles gemeinsam, Jungenstreiche, die erste Liebe, der erste Alkoholabsturz. Dabei sind sie wie Yin und Yan: Felix, der Clown, Spaßvogel, die Rampensau. Der Erzähler, der Ruhige, geerdet nachdenklich. Wer von Beiden auf den Anderen mehr neidisch und eifersüchtig ist, wird auch zu einer Metaebene in diesem Roman.

Felix verschwindet spurlos in Kambodscha, der Erzähler macht sich, getrieben von Felix Mutter Dorothea auf die Suche nach ihm. Stellt sich seinen Ängsten, lebt das Backpackerleben im Hostel, landet in einer Hippie Kommune und lernt viel über sich und die Freundschaft zu Felix. Die Perversität und Widersprüchlichkeit des modernen Reisens wird in diesen Teilen treffend und detailliert beschrieben.
Es gibt ein überraschendes und philosophisches Ende: Bist Du bereit all deine Erinnerungen auszulöschen und dafür ein neues Leben anzufangen?

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Gegenwart und in Rückblenden erzählt, alles untermalt mit filmischer, üppiger Sprache.
Ein Buch, bei dem man ständig weiterlesen möchte, weil es so spannend ist, aber auch schon vorher traurig ist, dass es bald vorbei sein wird. Sie sind mir heute nicht aus dem Kopf gegangen, diese beiden Männer. Gerne würde ich mit ihnen in einem austauschbaren Backpackerhostel über das Leben philosophieren.