Verloren im Dschungel

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bücherfreundinimnorden Avatar

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Es ist nicht leicht, dieses Buch fair zu rezensieren. Die Idee ist genial und eröffnet viele Möglichkeiten, auch sprachlich ist die Geschichte geglückt- gut lesbar bis teilweise originell. Nur bei den Figuren haperte es meiner Meinung nach und zwar leider gewaltig. Der namenlose Ich-Erzähler war für mich kein Sympathieträger, sein vermeintlich bester Freund Felix noch viel weniger. Die Jungenfreundschaft, die hier in Rückblenden erzählt wird, entpuppt sich als gruselige Tour de Force durch zwei Kindheiten: Drogen, kleine Dienstähle und allerlei sinnlose Mutproben. Von Liebe und Zuwendung oder auch nur von einer von mir als echt empfundene Freundschaft keine Spur. Warum sollte irgendwer um die halbe Welt jetten, um jemanden, der so durchgeknallt ist wie Felix, zu retten? Warum nimmt der Ich- Erzähler all das auf sich, die Hitze, die Ungewissheit, die Sucherei - um jemanden wie Felix zu finden? Und dann der Schluss, surreal, abgedreht, unglaubwürdig. Nein, mein Buch war das nicht...