Jeder kann mit einer gewissen Strategie, ein bisschen Biss und Übung zum Künstler oder zum kreativen Schöpfer ungewöhnlicher Werke werden. Diese These vertritt Nick Bantock in seinem Buch „Du bist ein Künstler“, in welchem er den Lesern eine „inspirierende Reise zur Kreativität und zu sich selbst“ anbietet. Dabei erläutert er seine persönliche Sicht bzw. legt seine Strategie künstlerischen Schaffens offen, erklärt zum Beispiel, was ein Trickster ist und wie er einem helfen kann, auf Umwegen zum Ziel zu kommen. An diesen Teil schließen sich zahlreiche Anleitungen zu unterschiedlichen Übungen an, in denen zunächst die eigene Hemmschwelle vor dem Anfangen durchbrochen werden soll. Im Verlauf des Buches werden die Aufgaben immer komplexer und werden weiter mit Bantocks eigener Philosophie verwoben. Beschrieben werden alle Szenen und Übungen scheinbar für hauptberuflich tätige Künstler, das Buch selbst richtet sich in seiner Erscheinung jedoch mehr an die Hobbykreativen mit geregelten Arbeitszeiten auf der Suche nach einem Zeitvertreib. Für diesen Zweck erscheint mir das Buch auch eher nutzbar. Dass Bantock mit seiner Strategie erfolgreich ist, ist erfreulich, doch erscheint mir diese sehr speziell und nicht unbedingt immer für jeden annehmbar. Dennoch denke ich, dass das Buch dem ein oder anderen eine gute Anleitung ist, selbst etwas mit seinen Händen zu schaffen, auch wenn am Ende nicht unbedingt das dabei herauskommt, was er sich vielleicht gewünscht hat.