Leider nicht das, was ich mir erhofft habe

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Veronica hat in ihrem Leben schon viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und möchte niemanden mehr zu nah an sich ranlassen. Caleb hingegen ist der reiche Hottie der Uni und sehr offen gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Doch als er Veronica eines Abends im Club tanzen sieht ändert sich etwas in ihm. Wie der Zufall es will zieht Veronica übergangsweise bei Caleb ein und ganz langsam beginnen ihre sorgfältig aufgebauten Mauern um sie herum zu sinken, denn Caleb versucht immer wieder darüber hinweg zu schauen.

Klingt nach einer typischen New Adult Geschichte? Ja, die ist es auch. Aber mal ganz im Ernst, wir lesen doch trotzdem immer wieder gerne über diese Begegnungen zweier komplett gegensätzlicher Personen, die entgegen aller Erwartungen die Liebe ihres Lebens gefunden haben, wenn sie es denn schaffen die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Und obwohl der Rahmen häufig der gleiche ist hat doch jede Geschichte ihre eigenen Besonderheiten.

Mit "Du bist mein Feuer" habe ich beim lesen eine kleine On-Off-Beziehung geführt, um mal im Jargon zu bleiben. Es war im allgemeinen eine gute Geschichte, mit der ich aber auch einige Probleme hatte. Da ich nicht so richtig weiß, wie ich das erklären soll, werde ich einfach mal ein paar Aspekte abarbeiten, um euch meine Meinung zu verdeutlichen.

Das Cover hat zwar nicht so viel mit der Story zu tun, ist aber sehr schön und obwohl es schlicht ist wird man dennoch darauf aufmerksam. Der Klappentext sowie der Wattpaderfolg im Allgemeinen haben mich sehr neugierig gemacht und versprechen ein wirklich tolles Buch.

Die Geschichte an sich ist, wie bereits erwähnt typisch, aber die kleinen Dinge, wie die paar Insider oder besonderen Momente der beiden machen es dann doch wieder Einzigartig. Der allgemeine Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Es handelte allerdings die meiste Zeit von der Beziehung zwischen Veronica und Caleb, was natürlich ganz normal ist, aber ich mochte auch die Szenen in ihren Freundeskreisen (vor allem dem von Veronica) sehr gerne und hätte mir davon noch ein wenig mehr gewünscht. Natürlich liegt der Fokus von New Adult auf der Liebesgeschichte, aber nichtsdestotrotz haben die Charaktere ja auch noch ein Leben und ich finde es immer schön auch darüber zu lesen, weil es einen kleinen Ausgleich bildet, der Spannung und Vorfreude auf weitere Begegnungen von Veronica und Caleb aufbaut und man die Charaktere zudem nochmal besser bzw. auf eine andere Art kennenlernen kann.
In diesem Buch sind wirklich einige Dinge passiert, aber irgendwie hat es die Autorin meiner Meinung nach leider nicht geschafft eine wirklich Spannung aufzubauen. Dies lag zum einen daran, dass ich den Verlauf größtenteils sehr vorhersehbar fand. Zum anderen konnte ich mit den Charakteren nicht wirklich mitfühlen.

Ich habe mich mit den Figuren aus verschiedenen Gründen nicht wirklich identifizieren können. Bei Veronica zum Beispiel hat es mich doch ziemlich genervt, dass in einem Satz die perfekte Welt herrschte und sie endlich alles hinter sich lassen wollte und zwei Sätze später hat sie allem und jedem nur schlechte Absichten hinterhergesagt und man hatte das Gefühl sie würde nie wieder glücklich. Mal ganz im Ernst ich wechsle auch häufig meine Meinung und habe mal ein paar Stimmungsschwankungen, aber so schnell geht das auch bei mir nicht. Diese Eigenschaft Veronicas hat es mir leider sehr schwer gemacht sie richtig zu verstehen.
Veronicas Freundin Cam hingegen finde ich recht cool, da sie sehr offen ist und viele Sprüche raushaut. Die Ausdrucksweise der Charaktere fand ich zwar häufig nicht so cool, aber jeder redet schließlich anders, also ist das okay. Was ich allerdings ein wenig schade finde, ist, dass die meisten anderen Charaktere in meinen Augen ein wenig zu kurz kommen.

Der Schreibstil war okay, an manchen Stellen aber etwas holprig. Mir haben teilweise die Überleitungen zwischen den verschiedenen Ereignissen gefehlt. Meistens war es so, dass etwas passiert ist und als es vorbei war endete auch das Kapitel. Das nächste begann ein paar Tage später, etwas Neues ist passiert. Aber der Zusammenhang und der richtige Abschluss der Ereignisse hat mir häufig gefehlt.
Die Geschichte ist hauptsächlich aus den Perspektiven von Caleb und Veronica geschrieben, was ich persönlich immer ganz schön finde, um die allmähliche Entwicklung der Liebe besser nachzuvollziehen. Ich glaube es waren zwei Kapitel, die aus anderen Perspektiven erzählt wurden, was mich irgendwie gestört hat, da das so aus der Reihe gesprungen ist. Ich hätte es besser gefunden, wenn man die dabei erlangten Informationen auf andere Weise erfahren hätte oder eben des Öfteren auch mal andere Charaktere "zu Worte" gekommen wären.

Das sind alles keine dramatischen Dinge, aber eben Kleinigkeiten, die mich in meinem Lesefluss gestört haben. Was aber mein Hauptproblem mit dem Buch war bzw. ist, ist die Negativität, die es ausgestrahlt hat. Das klingt im ersten Moment total dämlich, aber ich werde versuchen das so gut wie möglich zu erklären. Das Buch spielt in unserer Welt, die Charaktere sollen möglichst real wirken, genau wie die Geschichte. Immer wenn ich mir gerade dachte, dass ich wirklich anfange das Buch zu mögen haben die Charaktere irgendwas gedacht oder gemacht, was ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte und nicht mochte, was mich ein wenig frustriert hat, denn dadurch bin ich während der gesamten 600 Seiten nie wirklich in die Geschichte reingekommen. Gleichzeitig weigere ich mich zu glauben, dass es wirklich Menschen gibt, die tun, was manche Charaktere in diesem Buch getan haben. Keine Ahnung, ob ich deswegen naiv bin oder die Realität ausblende, aber ich habe mich beim lesen an einigen Stellen schlichtweg nicht wohlgefühlt, da es mir zu negativ war.

Alles in allem klingt diese Rezension glaube ich recht negativ, was ich gar nicht unbedingt wollte. Für mich ganz persönlich ist der Hype um dieses Buch einfach nicht nachvollziehbar, da ich einige Probleme mit der Geschichte hatte. Aber Geschmäcker sind verschieden und ich bin mir sicher, dass es auch viele gibt, die dieses Buch mögen, was man ja auch aus anderen Rezensionen entnehmen kann.