Zuviel Klischee und oberflächliche, flache Charaktere

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hennie Avatar

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Als ich die Leseprobe von „Du bist mein Feuer“ gelesen habe, wollte ich dieses Buch unbedingt haben. Aber was muss ich nun nach der 619 Seiten umfassenden Lektüre sagen? Selten ist es mir so schwer gefallen eine objektive Rezension zu schreiben.
Der Roman mit dem schönen Cover, mit der herrlichen roten Blume auf schwarzem Grund, wird als „ Chasing Red Die wattpad-Sensation“ angekündigt. Doch das war es für mich auf keinen Fall. Was an dieser Geschichte eine Sensation sein soll, das blieb mir verborgen. Selten hat mich ein Buch so genervt wie dieses. Ausnahmslos jedes Klischee wird hier bedient und ich war froh als ich schließlich am Ende angelangt war.

Worum geht es?
Kurz gesagt: Der wunderschöne, reiche Junge trifft unverhofft auf die arme, aber attraktive Waise. Sie verlieben sich fast augenblicklich unsterblich ineinander, was ihnen aber von einigen mißgönnt wird. Er war bis dahin als unbekümmerter, begehrter, verwöhnter Womanizer („die Campusschlampe“) überall bekannt. Ihm konnte kein Mädchen widerstehen. Er bekam sie alle und legte sie schnell wieder ab. Eine richtige Beziehung hatte er in seinem 23jährigem Leben noch nie gehabt.

Die Liebesgeschichte von Caleb und Red lebt von unzähligen Wiederholungen. Immer wieder werden Calebs so grüne Augen, sein herrlich bronzefarbenes Haar und sein toller Körper erwähnt. Die attraktive, schwarzhaarige Veronica (Red) hatte eine schlimme Kindheit, einen gewalttätigen Vater, und ausgerechnet in den heißesten, körperlich intensivsten Szenen mit ihrem Liebsten erinnert sie sich daran. Sie zieht sich von Caleb immer wieder zurück. Ein ewiges Hin und Her! Erst auf S. 437 kommt es dazu, dass sie miteinander schlafen.
Die ganze Story wirkte auf mich unausgegoren, unreif, teilweise an den Haaren herbeigezogen. Es kommen Textstellen und Dialoge vor, die wie Versatzstücke erscheinen, irgendwie nicht zueinander passend, so als hätte die Autorin in dem Moment nicht gewußt, wie es weitergehen soll.
Justin und vor allem Beatrice heißen die intriganten, widerwärtigen, boshaften Charaktere. Auch bei diesen beiden wird übermäßig übertrieben. Am Ende geht aber alles glücklich aus, wie im Märchen.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen konnte. Da ich nun weiß, was „wattpad“ bedeutet, werde ich darum einen Bogen machen.
Für mich war „Du bist mein Feuer“ ein total überzogenes Gemisch aus sinnlicher, aber leider nicht überspringender Erotik, aus einem Rührstück und aus viel Dramatik. Für mich leider Zeitverschwendung!

Ich vergebe dafür nur zwei von fünf Sternen!