Grace Reinhardt Sachs, Paarthearpeutin und seit neuestem auch Autorin, wird von einer Redakteurin der amerikanischen Vogue zum Interview gebeten. Der Titel ihres Ratgebers lautet: "Du hättest es wissen können". Es geht darum, dass öfter Frauen als Männer bei der Partnerwahl nicht auf ihre ureigenste innere Stimme hören wollen. So die Feststellung die Grace während ihrer fünfzehn Jahre Therapieerfahrung mit ihren Klientinnen machen durfte. Das hat sie bewogen darüber zu schreiben, schonungslos wie ihre Interviewerin Rebecca Wynner feststellt. Als noch der angekündigte Fotograf zum Gespräch dazu kommt um sie zu porrtaitieren, setzt bei Grace ein innerer Monolog ein, der sich damit beschäftigt, dass sie meint bei ihrer Wahl des Ehepartners alles richtig gemacht zu haben. Bei ihr war es Liebe auf den ersten Blick, als sie ihren Mann Jonathan, einen Kinderarzt kennenlernte, die schließlich zu einer vermeintlich glücklichen Ehe führte. Dazu ein musikalisch hochbegabter Sohn, alles scheint also zu stimmen... doch während dieser beschriebenen Gedanken schleicht sich bei mir als Leser leiser Zweifel ein, ob die Theorie der Grace Reinhardt Sachs wirklich zutreffend ist. Dieses Unbehagen begleitet mich eigentlich von Anfang an, und das macht es spannend für mich. Die Autorin Jean Hanff Korelitz versteht es sehr gut den Leser zu führen, was sicherlich bei der deutschen Ausgabe an der guten Übersetung von Elfriede Peschel liegt. Davon gerne mehr. Mein Fazit nach der LP: Lesenswert.