Du hättest es wissen können

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sabiene Avatar

Von

Grace Reinhardt Sachs ist eine erfolgreiche Psychotherapeutin, welche sich gerade anschickt, ihr erstes Buch mit dem Titel "Du hättest es wissen können" zu veröffentlichen, als die Mutter eines Mitschülers ihres Sohnes Henry ermordet wird.
Bereits zu Anfang der Ermittlungen deuten die Polizisten an, das dieser Mord etwas mit Grace Familie zu tun hat, doch Grace verdrängt zu Beginn sämtliche Verdächtigungen in diese Richtung.
Im Laufe der Erzählung wird deutlich, das nichts so ist wie es scheint- und dies gilt für sämtliche Ebenen von Graces Leben.
Es dauert bis zur Hälfte der Erzählung, bis der Leser richtig in den Bann der Handlung gezogen wird, da zu Beginn sehr ausführlich das Leben und die Gesellschaft beschrieben werden, in welcher Grace lebt. Auch wird der Buchtitel aufgrund seiner häufigen Nennung bislang überstrapaziert. Dies ändert sich jedoch, als Grace ihren Wohnort gezwungenermaassen verlegt. Sowohl die Sprache wie auch die Handlung nehmen an Fahrt auf.
Sprachlich lässt sich der Roman von Anfang an gut lesen, die einzelnen Kapitel sind weder zu kurz noch zu lang geschrieben, und auch eine Lesepause schadet der Erzählung zu Beginn nicht, später möchte man das Buch bis zum Ende nicht aus der Hand legen.
Die einzelnen Personen sind sehr gut charakterisiert, und als Leser hat man den Vorteil, einzelne Figuren anders zu sehen als Grace und deren Verwandlung bezüglich der Einschätzung der Personen mitzuerleben. Aber auch die Person der Grace ändert sich, war sie zu Beginn des Buches eher unsympathisch, wird sie mit der veränderten Situation zunehmend lockerer und netter, und am Schluß wünscht man sich, nochmals einen Roman um Grace lesen zu können.
Das Cover besticht am Anfang durch den roten Kreis, welcher den Titel trägt, und der blasse Hintergrund kommt erst auf den zweiten Blick zur Geltung, was wunderbar mit dem Inhalt des Buches harmoniert.
Insgesamt ein Buch, bei welchem man für das Durchhalten belohnt wird und die Spannung bis zum Schluß aufrechterhalten werden kann, was bei der Mischung aus Roman und Krimi häufig nicht gelingt.