Jean Hanff Korelitz: Du hättest es wissen können

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Autorin: Jean Hanff Korelitz
Titel: Du hättest es wissen können

Da ich anscheinend gerade die erste Rezension zu diesem Buch bei Vorablesen verfasse, seien zunächst einige Daten vorausgeschickt:
Verlag: Ullstein
Medium: Broschiert
Erscheinungsdatum: 15.01.2016
Kategorie: Literatur
Preis: DE 12.99 €
Seiten: 480
ISBN-10: 3548287352
ISBN-13: 978-3-548-28735-5
Sprache: Deutsch
Originaltitel: You Should Have Known
Größe und/oder Gewicht: 13,6 x 2,9 x 20,5 cm
Klappentext:
Grace Reinhardt Sachs lebt auf der Manhattaner Eastside in dem Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Sie ist eine erfolgreiche Paartherapeutin, ihr Mann ein berühmter Kinderarzt, und ihr Sohn besucht eine renommierte Privatschule. Graces Beziehungsratgeber "Du hättest es wissen können" steht kurz vor der Veröffentlichung, und das Interesse ist groß. Als die Mutter eines Mitschülers ermordet wird und Graces Mann nicht zu erreichen ist, beginnt Grace zu ahnen, dass es vielleicht auch Dinge gibt, die sie selbst hätte wissen können. Ein scharfsinniger Roman über eine kluge, starke Frau am Wendepunkt ihres Lebens.
Buchrückseite:
»Klug und raffiniert.« The New York Times
Ausgerechnet als wirklich alles in Ordnung scheint, muss Grace sich eingestehen, dass es das vielleicht nicht ist. Ihr Mann Jonathan ist verschwunden, und die Polizei stellt ihr überraschende Fragen. Kann es wirklich sein, dass Jonathan nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat?
Und:
Jean Hanff Korelitz erzählt von einer modernen Frau — klug, emotional, erfolgreich, die glaubt, alles im Griff zu haben. Erst eine große Krise hält sie davon ab, die Fassade weiterzupolieren, hinter der sie fast verschwunden war — endlich fängt sie wieder an zu leben.
Über die Autorin:
Jean Hanff Korelitz lebt mit ihrem Mann, dem irischen Dichter Paul Muldoon, und ihrer Tochter in Princeton, New Jersey. Sie schreibt Buchkritiken für mehrere amerikanische Zeitungen und arbeitet außerdem zurzeit an ihrem vierten Roman. Bisher sind auf Deutsch "Die Schattenjury" (1997) und "Stille Wasser sind tief" (2001) erschienen. (anläßlich eines anderen Buches)
(Quelle: AMAZON)

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich auf Anhieb fasziniert!
Natürlich ist der Leser durch die vorgegebenen Informationen bereits in einem gewissen Umfang auf die darin geschilderten Ereignisse vorbereitet, trotzdem gefiel es mir sehr gut, wie die Autorin es schildert, wie die glatte Fassade eines scheinbar rundum perfekten Lebens erst feine Risse, dann gröbere Sprünge aufweist und dann plötzlich in einem katastrophalen Scherbenhaufen gänzlich zerschellt.
Auch die Reaktion der Umwelt ist interessant zu beobachten.
Fels in der Brandung ist Grace Reinhardt Sachs, die sich von einem Tag auf den anderen nicht nur als alleinerziehende Mutter, sondern auch als Mitverdächtige in einem Mordfall sieht.
Gestern noch rissen sich Frauenzeitschriften um ein Interview mit ihr, weil sie in ihrem ersten eigenen Buch einen Überblick über ihre Erfahrungen aus ihrer Tätigkeit als erfolgreiche Paartherapeutin schreibt - und heute wird sie auf dem Weg zur Schule mit ihrem Sohn von Sensationsreportern nahezu belagert und muss vor der Meute in ein abgelegenes kleines Sommerhaus ausweichen.
Vermutlich ist es genau ihr größtes Problem - ihren Sohn zu schützen -, das ihr gleichzeitig die Kraft verleiht, das Ganze überhaupt durchzustehen und immer neue Erkenntnisse und Enthüllungen über ihren Ehemann, den sie doch so gut zu kennen vermeinte, zu verkraften. Gespräche mit ehemaligen Kollegen des Mannes, mit früheren Freunden und Verwandten fügen ein Mosaiksteinchen zum anderen.
In seiner Eindringlichkeit erinnerte mich das Buch an einen Roman von Taylor Caldwell: "Der Engel".
Ich habe mit 5 Sternen die höchstmögliche Punktzahl vergeben und werde den Namen Jean Hanff Korelitz im Auge behalten!