Was weiß ich denn?

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duden2211 Avatar

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Grace lebt mit Jonathan und Henry ein gemütliches, erfolgreiches Leben in New York. Grace ist Therapeutin, Jonathan ist pädiatrischer Onkologe, und ihr gemeinsamer Sohn Henry ist Schüler an einer angesehenen Privatschule. Als besonderes Highlight hat Grace ein Buch geschrieben: „Du hättest es wissen können“. Ein Ratgeber für die Partnersuche. Sie ist überzeugt, dass viele Beratungen überflüssig wären, wenn die Menschen aufmerksamer wären bei der Entscheidung für den Partner fürs Leben. Sie hat es gut getroffen, sie hat die Liebe ihres Lebens geheiratet. Na gut, seine Familie war nicht gut zu ihm, es gibt keinen Kontakt zu ihnen. Aber ansonsten ist die Welt doch in Ordnung. Das ändert sich schon auf den ersten Seiten des Romans- die Mutter eines Mitschülers wird ermordet und seitdem bekommt Grace ihren Mann nicht mehr zu Gesicht, sie kann ihn nicht erreichen, vom Arbeitgeber erfährt sie, dass er schon länger nicht mehr dort gearbeitet hat und warum. Sie sorgt sich um Jonathan, zumindest am Begin. Irgendwann beschließt sie für sich und Henry das Richtige zu tun, egal was Jonathan tut. Sie findet für sich einen Weg mit dem Unglaublichen umzugehen.
Die Buchidee fand ich sehr spannend. Was passiert mit einem Menschen, wenn über Nacht sein altes Leben zerbricht? Wie geht man damit um? Und welche Hilfe hat man dann? Wie wichtig ist die Familie?
Jean Hanff Korelitz beschreibt sehr genau die Beweggründe und Gedanke, die Grace hat. Was sie für Henry entscheiden muss und für sich selbst. Mir fehlte allerdings die Perspektive ihres Mannes, er ist nur derjenige, der verschwunden ist. Warum erfährt man so gar nichts von ihm- nur was er von sich gibt. Oder ist er das personifizierte Böse? Ist das nicht zu einfach?