Gut formuliert, abstrus und witzig

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rebekka Avatar

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Torsten Sträter ist am besten, wenn er vorliest. „Sträters Männerhaushalt“ im WDR war ja ganz nett und seine Auftritte bei der ZDF „heute show“ sind auch nicht übel. Aber so richtig gut ist der Ruhrpott-Komödiant mit der Strickmütze, wenn er sich mit einem halb verschmitzten, halb entschuldigenden Grinsen in einem Sessel niederlässt und eine seiner hanebüchenen Geschichten vorliest. Die sind meistens witzig-abstrus und verlocken zum lauten Lachen. Sträter kann auch ernsthaft. Etwa wenn er von seiner Depression berichtet oder genüsslich hohle Phrasen und Floskeln zerpflückt. Auf jeden Fall gilt: Wer seine Auftritte liebt, sollte sich unbedingt dieses Buch besorgen. Denn die meisten Geschichten darin sind genau so abwegig, gut formuliert und komisch, wie man es von seinen Fernsehauftritten gewöhnt ist.

Aber Vorsicht: Nicht alles auf hintereinander weg lesen! Denn zum einen hält man diesen schrägen Humor nur aus, wenn man ihn in kleinen Happen genießt. Und zum anderen: Wäre doch schade, wenn man im Nullkommanix mit dem Buch fertig ist. Denn dann wäre man unweigerlich traurig, dass es nicht doppelt so dick ist.