Will ich oder lass ich’s?

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heidersv Avatar

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Torsten Sträter hat wieder zugeschlagen, der Titel seines Buches „Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen“ ist ein typischer Sträter, doppelte Bedeutung in einer eigentlich eindeutigen Aussage.
Er veröffentlicht hier in Buchform Texte der letzten zwei Jahre, die er bereits live bzw. im TV vorgetragen hat. Er beginnt mit einigen „Storys“, fährt mit den „Corona-Papieren“ fort, hier ist klar, dass er als betroffener Künstler durchaus eigene Ansichten hat. Es folgt ein Zwischenspiel. Daran schließt sich „Das Beste vom Schlechten“ an, hier nimmt er Begriffe aus der Sprache aufs Korn, einerseits sehr präzise, andererseits aber unter totaler Ignoranz der Bedeutung dieses Begriffes um des Effektes willen. „Weitere gute Texte“ sind nicht wirklich durchgängig gut. 4 Texte für „7 Tage / Köpfe“ sind bemüht aber wenig erbaulich. Lustig wird es bei seinen Spielzeugbetrachtungen. Allerdings muss man alt genug sein, um diese Spielzeuge zu kennen. Ob seine „Ansprachen ans Volk“ heute, mit mehr als einem Jahr Verspätung noch Sinn machen, sei dahingestellt. So ergeht es leider auch den „Extra 3 -Texten“. Mit „Kammanommakucken“ erklärt er, warum bestimmte alte Filme von ihm so verehrt werden. Hier gilt dasselbe wie beim Spielzeug, wer diese Filme kennt, wird sich wiederfinden, jeder andere aber schüttelt eher den Kopf.
Summa summarum: ein nettes Buch mit einigen wirklich guten Texten, aber auch jeder Menge Füllmaterial. Und das größte Manko dieses Buches ist eben, dass es ein Buch ist. Diese Texte rauchen Torsten Sträter als den, der diese Texte vorträgt, in der ihm eigenen Diktion. Als Hörbuch vielleicht anstrengender, wegen der Fülle, aber eindeutig besser, als es zu lesen.