Der Rechtsprecher

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murksy Avatar

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Das Buch beginnt mit einer perversen Szene. Ein Mann, der sich im späteren Verlauf der Geschichte "Der Rechtsprecher" nennt, zwingt einen Gefesselten zu einer unfassbaren Entscheidung. Entweder stirbt er oder seine Freundin mit ihrem Säugling. Der Mann entscheidet sich für sein Leben, die Frau und das Kind werden mit einer Armbrust getötet. Leider ist mit diesem Auftakt auch der Rest des weiteren Buches vorherbestimmt. Brutale Vergeltungsaktionen eines Psychopathen, der angeblich im Namen der Gerechtigkeit die bestraft, die vom Gesetz verschont bleiben. Um sein eigenes Ego zu stärken nimmt er Verbindung mit der Polizei auf. Natürlich mit unserem Ermittler Brennan. Dieser soll seine Taten rechtfertigen. Parallel dazu wird die Frau von Brennan in ihrer Funktion als Psychologin in einen weiteren brutalen Fall verwickelt. Eine Frau kopiert eine verstorbene Täterin und sorgt für eine zweite Blutspur. Hängen diese Fälle zusammen? Und wer muss noch sterben, bevor die Blutgier des Lesers gestoppt ist?
Das Problem mit diesem Thriller ist, dass die Autorin Massenware für das große Publikum produziert. Da kommt es nicht auf Logik oder gute Sätze an. Warum wird eine Gefangene leichtsinnig von einer Person transportiert? Wie geling ihr die Flucht aus einem brennenden Fahrzeug? Warum teilt die Psychologin nicht sofort die dramatischen Ereignisse dem Polizisten mit? Das Buch strotzt vor Plattitüden und Versatzstücken. Wie oft hat man schon von einem Rächer gelesen, der mit der Polizei Kontakt aufnimmt und sich für überschlau hält? Gähn. Richtig spannend wird das nicht. Natürlich bangt man mit den Hauptpersonen und ist über die Brutalität des Täters schockiert. Aber zu einem erstklassigen Thriller fehlt dem Buch Raffinesse, Logik und ein galubhafter, spannender plot. So bleibt wie gesagt nur Massenware für den schnellen Leser, was auch die Verkaufszahlen dieser Bücher erklärt.