Der Rechtssprecher

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chrischid Avatar

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Der selbsternannte „Rechtssprecher“ hat es sich zur Aufgabe gemacht über Verbrechen, die seiner Meinung nach von der Justiz falsch oder gar nicht beachtet wurden, zu richten. Dabei geht er äußerst brutal und rigoros vor. Die Menschheit muss für ihre Vergehen büßen. Phil Brennan und sein Team stehen vor einem Fall, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren lässt, und doch müssen sie professionell handeln, um weitere Taten zu verhindern. Gleichzeitig ist Brennans Ehefrau Marina Esposito in eigener Mission unterwegs, die ebenso aufwühlend wie beängstigend wirkt, je näher sie dem Geheimnis rund um eine mysteriöse Frau kommt...

Das Duo Esposito/Brennan verschlägt es dieses Mal an verschiedene Orte, zu scheinbar unterschiedlichen Fällen. Doch als Leser ahnt man schon früh, dass es zumindest zu einer Überschneidung der beiden Handlungsstränge kommen wird. Wann und in welcher Form jedoch ist nicht ersichtlich, wodurch es während des Geschehens zu einigen Überraschungsmomenten kommt. Auch wer bisher noch keinen Thriller von Tania Carver kennt, kommt mit den Charakteren schnell zurecht, warm anziehen sollte man sich allerdings wenn es um die vorherrschende Brutalität geht. Die kann schonmal sehr nahe gehen, vielleicht sogar körperliche Reaktionen hervorrufen.

Selbstjustiz ist wahrlich nicht das richtige Mittel der Wahl, dennoch fragt man sich zwangsläufig wie verzweifelt ein Mensch sein muss, wenn er keinen anderen Ausweg mehr sieht. Was treibt den Täter an? Wie kommt er an seine Opfer? Fragen, die sich nicht nur der Leser, sondern auch die Ermittler stellen, die um einiges schneller kombinieren müssen, um dem Rechtssprecher Einhalt gebieten zu können. Sicher ist, dass es eine blutige Jagd wird, deren Ausgang mehr als ungewiss ist, schließlich gibt es noch einen weiteren Handlungsstrang, der für den Leser absolut nicht einzuschätzen ist, da die handelnde Figur auf höchster Ebene manipulierend agiert. Dies spürt man zwar schnell und kann auch den ein oder anderen Kniff ausmachen, tatsächlich hinter die Fassade blicken lässt sich jedoch nicht.

Spannung auf höchster Ebene, und das von Anfang an. Denn der Einstieg mitten ins Geschehen zwingt des Leser auf gewisse Weise dazu die Augen nicht zu verschließen, alles in sich aufzunehmen, sei es noch so schmerzhaft. Dadurch ergibt sich ein Sog, der einen Ausstieg, egal zu welchem Zeitpunkt, nicht erlaubt. So bleibt nur die Hoffnung auf schnellen Erfolg, um dem Rechtssprecher noch rechtzeitig zu entkommen.