Er will Gerechtigkeit

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frenx51 Avatar

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Ein Mann hat die Wahl, als der Mann mit der Armbrust vor ihm steht-sein Leben oder das von seiner Freundin und dem gemeinsamen Kind. Der Tod soll die Schuld des Mannes begleichen, der für den Tod von einer Mutter und ihrem Kind verantwortlich ist, aber nie verurteilt wurde. Und er entscheidet sich für sein Leben. DI Phil Brennan wird zu diesem Tatort gerufen und muss sich bald auf die Suche nach einem skrupellosen Mörder begeben, der viele Taten rächen und Gerechtigkeit will. Brennans Ehefrau Marina Esposito, die als Profilerin arbeitet, kann ihn diesmal aber nicht unterstützen, denn sie wird mit einem Fall aus der Vergangenheit konfrontiert.
Dies ist nicht der erste Fall um DI Brennan und sein Team, doch der erste den ich lese. Der Fall kann unabhängig von den Vorgängerfällen gelesen werden, dennoch fehlt einiges an Vorwissen, vor allem zu dem Fall um den sich Brennans Ehefrau kümmern muss.
Für Brennan und seine Ehefrau war wenig Vorwissen notwendig und man lernt sie im Buch ganz gut kennen. Brennan ist sehr strikt und verfolgt einen konkreten Weg, versucht aber durch seinen individuellen Kleidungsstil Lockerheit in den Polizeialltag zu bringen. Seine Frau wirkte anfangs sehr professionell, durch die Konfrontation mit einer alten Bekannten dann aber auch sehr verunsichert und ängstlich. Weniger mochte ich dagegen Brennans Kollegen Sperring, da er viele Alleingänge durchführte und mich seine Art gar nicht ansprach. Den Täter fand ich wiederum sehr interessant, da er sehr beängstigend hervortrat und da man mehr aus seinem Blickwinkel kennengelernt hat.
Den Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen. Die meiste Zeit über war das Buch sehr spannend, vor allem im weiteren Verlauf hat es deutlich an Fahrt aufgenommen. Da man hautnah bei den Taten dabei ist und nicht nur Leichen findet, sind diese sehr detailreich beschrieben und einige Geschehnisse umso grausamer, sodass dies definitiv nichts für schwache Nerven ist. Die Geschehnisse werden immer aus unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt, was ich grundsätzlich spannend finde, teilweise verlief dies aber zu schnell und unübersichtlich, ebenso das zwei Fälle gleichzeitig dargestellt werden, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Der Fall, mit dem Marina konfrontiert wird, beschäftigt sie nur als Personen, da sie bereits in einem der vorherigen und wahrscheinlich auch nachfolgenden Fälle mit dieser Person konfrontiert werden.
Alles in allem ein ganz guter Thriller, der mir vor allem durch die detailreichen Beschreibungen der Taten und Gedanken des Täters gefallen hat. Durch die parallelen Fälle teilweise aber etwas langatmig und undurchsichtig wurde.