Wer die Wahl hat ...

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Er nennt sich selbst den "Rechtsprecher". Um für ihre Verbrechen zu büßen, haben seine Opfer die Wahl: Entweder sie verlieren etwas, dass ihnen wichtig ist, z. B. ihre Familie oder ihr Geld, oder aber sie selbst müssen für ihre Taten leiden. Akribisch plant der Rechtsprecher seine Taten und scheint dabei Detective Phil Brennan und seinem Team immer einen Schritt voraus zu sein.
Gleichzeitig wird seine Frau, die Polizeiprofilerin Marina Esposito mit einer manipulativen Gegnerin konfrontiert. Die Frau gibt sich als Fiona Welch aus, eine ehemalige Kollegin Brennans und Drahtzieherin einer Mordserie, die sich jedoch umgebracht hat, bevor man sie festnehmen konnte. Wer ist diese Frau und was will sie von Marina?

"Du sollst nicht leben" ist nun schon der 6. Band der Serie rund um die Profilerin Marina Esposito. Ich muss leider zugeben, dass ich bisher nicht dazu gekommen bin, die anderen Teile zu lesen, sodass dies mein erster Fall der Reihe ist. Dies war beim Lesen aber kein Problem, da alle für die Handlung relevanten Hintergründe (beispielsweise zu Fiona Welch) an der entsprechenden Stelle noch einmal kurz erläutert wurden.

Die Handlung ist insgesamt sehr spannend erzählt, dennoch muss ich zugeben, dass mich der zweite Handlungsstrang rund um Marina Esposito und die "falsche" Fiona Welch doch etwas mehr gefesselt hat. Die psychologischen Duelle der beiden Frauen waren packend geschildert und die mysteriöse Nachahmerin hat mir an so mancher Stelle einen Schauer über den Rücken gejagt.

Auch die einzelnen Charaktere sind dem Autorenduo gut gelungen. So konnte ich mich gut in Phil und Marina hineinversetzen und dass, obwohl ich die beiden noch nicht aus den vorherigen Bänden kannte. Mein Highlight bleibt allerdings die "falsche" Fiona Welch, die mich doch irgendwie sehr fasziniert hat. Ich bin gespannt, wie die Autoren ihre Geschichte weiterspinnen und wer diese Frau in Wahrheit ist. Einzig über den Rechtsprecher hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Man erfährt zwar sehr schnell, wer für die Morde verantwortlich ist und auch, was die Hintergründe des Mannes sind, dennoch bleibt er im Vergleich zur "falschen" Fiona Welch irgendwie auf der Strecke! Schade, da hätte man meiner Meinung nach noch etwas mehr herausholen können.

Insgesamt ist "Du sollst nicht leben" ein spannender Pageturner, der mich dazu motiviert hat auch die anderen Bände der Reihe zu lesen. Nur beim Showdown am Ende hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autoren noch ein wenig mehr Zeit für die Auflösung nehmen. Auf den letzten 30 Seiten überschlagen sich die Ereignisse und man bleibt als Leser am Ende etwas atemlos zurück.
Dieser clevere Thriller bekommt von mir 4 von 5 Sternen!