Du

"Du" von Zoran Drvenkar

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evelyn Avatar

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In der "Du-Perspektive" geschrieben, als ob der Leser dieser wahnsinnige Mörder wäre, der diese vielen Menschen auf der Autobahn scheinbar ohne Grund ermordet hätte. Will er einem dadurch sagen, dass in jedem von uns eine dunkle Seite lauert, die jederzeit durch irgend welche Kleinigkeiten ausgelöst an die Oberfläche treten kann? Der Leser wird durch die Anrede DU direkt angesprochen und muss Stellung beziehen, sich distanzieren von der Tat und verteidigen.

Der "Du-Stil" wird auch in den anderen Kapiteln beibehalten. In Ragnar scheint es sich um einen Kriminellen-Clan zu handeln, hier wird man zum Anführer einer Bande, dem der tote Bruder gegenüber sitzt.  Dann plötzlich wird man zu Stinke, einem 16-jährigen Teenager, der von einem fremden Jungen angesprochen, zu einem Eis eingeladen wird und dann mit dem Jungen wegfährt. Ehe man plötzlich zu Rute wird, die sich mit einem Jungen gelangweilt in ihrem Jugendzimmerbett vergnügt.

Es ist etwas verwirrend in jedem Kapitel in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen. Man fragt sich, worin die Verbindung zwischen den interessanten Erzählsträngen besteht. Der Schreibstil ist zwar ungewöhnlich, aber flüssig und gut zu lesen.

_An dieser Stelle ein Urteil über das Buch zu fällen ist unmöglich, aber was man definitiv über das Buch sagen kann, ist dass es anders und schon allein deshalb sicherlich lesenswert ist!_