Du

They call me the wanderer....

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elke17 Avatar

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In der Leseprobe werden einzelne kurze Episoden, ich würde sie eher Clips nennen wollen, erzählt, die wohl als Ausgangspunkt der Handlung dienen werden:

Auf einer Autobahn kommt der Verkehr durch einen Schneesturm zum Erliegen, ein Mann dreht durch und tötet wahllos andere Verkehrsteilnehmer in ihren Autos...

Der Bruder eines Bandenchefs ist erforen, mitten im Sommer, und niemand kann erklären, weshalb...

Eine Mädchenclique geht ins Kino und in der Pause verlässt eines des Girlies den Saal und wird von einem Typen angesprochen...

Und auch im letzten Abschnitt ist ein Mädel dieser Clique die Hauptperson, die von einem Jungen mit seltsamen Vorlieben angemacht wird...

Wie schon in seinem letzten Buch "Sorry" experimentiert Zoran Drvenkar in "DU" mit dem Stilmittel der Sprache und der Perspektive. Der Leser wird dadurch gleichsam ohne Warnung dazu gezwungen, direkt in die Rollen der verschiedenen Protagonisten zu schlüpfen und durch ihre Augen zu schauen. Raffiniert, aber für den ungeübten Leser auch durch den schnellen Wechsel der Perspektive und die stakkatohafte Sprache wahrscheinlich anstrengend zu lesen und auch kaum auszuhalten. Denn so geht ihm das Geschriebene direkt unter die Haut und rührt an tiefe Emotionen.

Allerdings bin ich doch etwas gespalten und kann mir nicht so recht vorstellen, wohin die verschiedenen Handlungsstränge führen sollen und ob Drvenkar es schafft, daraus eine spannende Geschichte zu weben.

Den Erzählstil finde ich sehr interessant und experimentell und ich bin gespannt, ob das Ende hält, was der Anfang verspricht.