Du

Zoran Drvenkar: Du

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suse9 Avatar

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liest die ersten Seiten dieses Romans und denkst, dass das nichts für dich ist. Der Schreibstil gefällt dir überhaupt nicht. Er ist abgehackt, und du weißt zuerst gar nicht, wo du bist und vor allem wer. Der Autor spricht dich direkt an, indem er dich in den Körper des Täters steckt. Denn nicht aus der Sicht der Opfer sondern aus der des Täters erzählt die Handlung. Schon willst du das Lesen einstellen und plötzlich merkst du, dass das nicht mehr möglich ist. Du bist gefangen und dein Herz klopft, denn der Mörder nimmt dich mit auf seinem Weg an eingeschneiten Autos vorbei. Du steigst mit ihm in die Fahrzeuge zu den frierenden Menschen und siehst zu, wie einer nach dem anderen sein Leben verliert. Ein neues Kapitel beginnt und du glaubst, aufatmen zu können, und wieder irrst du. In immer neue Identitäten musst du schlüpfen und weitere, grausige Ereignisse durchleben. Schonung gibt es nicht, und oft ist es schwer zu erkennen, welcher Charakter du bist. Es sollte dich abschrecken, doch alles, was du spürst ist kribbelnde Spannung. Du liest weiter bis zum Schluss und eins ist dir klar:

Dies wird ein besonderes Buch, eines, wie du es noch nie zuvor gelesen hast und dieses eine Mal hast du recht.