Du

Zoran Drvenkar: Du

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scholly Avatar

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Die Anrede funktioniert ja noch am Anfang des ersten Kapitels - da fühlt der Leser sich direkt angesprochen, und wer schon einmal in einer ähnlichen Situation war, kann sich auch einfühlen. Nur muss der arme Leser dann plötzlich feststellen, dass er sich mit einem Massenmörder gleichsetzt, und da hat er dann erst einmal ordentlich zu tun, seine Sympathien wieder aus der Figur zu nehmen - gemein! Als gebranntes Kind scheut er dann davor zurück, sich mit den Figuren der nächsten Kapitel in irgendeiner Form zu identifizieren - und er tut gut daran, die Leute sind denn doch etwas merkwürdig! Am Ende der Leseprobe fragt sich der Leser, ob er sich für den Fortgang des Angelegenheit interessieren soll. Mir würde es reichen, wenn die einzelnen Personen von einander getrennte und abgeschlossene  Geschichten erlebten, etwa im Stil einer Kurzgeschichtensammlung. Da es sich aber um einen Roman handelt, müssen sie ja wohl irgendwie zusammenhängen. Nur interessiert mich das eigentlich herzlich wenig!