Du

Klasse Thriller mit schwierigem Einstieg

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gesil Avatar

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_Ein Mann auf Reisen tötet scheinbar ohne Grund und ohne irgendeine Spur zu hinterlassen._

_Fünf Freundinnen, die gerade die Schule abgeschlossen haben, stolpern erst über einen Toten, dann über fünf Kilo Heroin und sind seither auf der Flucht._

_Der Besitzer des Stoffs verfolgt die Mädchen gnadenlos und begegnet schließlich seiner größten Angst._

Zoran Drvenkar hat einen sehr guten, aber auch recht eigenwilligen Thriller geschrieben. Diese Eigenwilligkeit wird wohl der Grund sein, warum ich nur wenige Bücher des Autors lesen werde. Denn der Einstieg ist mir alles andere als leicht gefallen.

Jedem Kapitel ist ein Name einer der Protagonisten vorangestellt. Das kann eines der Mädchen sein, aber auch „Der Reisende“ oder einer der jungen Männer, denen die Mädchen auf ihrer Flucht begegnen. Zoran Drvenkar erzählt seine Geschichte, als würde der Leser jeweils in die Haut dieses Protagonisten schlüpfen, dem der Autor seine eigene / des Lesers Geschichte erzählen. Das macht es gerade am Anfang schwer, den Überblick zu behalten, wer „du“ gerade bist. Nach etwa der Hälfte des Buches hatte ich mich aber daran gewöhnt.

Denn abgesehen davon, ist dieses Buch wirklich klasse geschrieben. Man erfährt, wie die Personen zu denen wurden, die sie sind und wie alles am Ende so kommen musste, wie es der Autor in seiner klaren, oft brutal direkten Art, die manches Mal sogar Züge von Humor aufweist, beschrieben hat.

Und doch war ein Punkt am Ende überraschend, als sich zeigt, dass eben doch nicht alles so ist, wie man dem Leser Glauben gemacht hat. Aber diese Wendung hat genauso gepasst, wie alles, das davor geschah.

Nun wartet noch „Der letzte Engel“ in meinem Regal darauf, von mir gelesen zu werden. Da dies aber ein Roman aus dem Kinder- und Jugendbuchverlag ist, hoffe ich, dass mir der Einstieg hier leichter fällt.