Dublin Street

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herbert grießhammer Avatar

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Es sollte eine wunderbare Geschichte werden. Ist es auch. Doch leider hat die Autorin durch die endlosen Sexszenen und deren Wortwahl alles verdorben. Die Geschichte selbst ist zwar weder neu, noch originell. Sie hat jedoch dieses anrührende Etwas, das nachdenklich macht. Der Handlungsablauf ist relativ schnell erzählt: Ein vierzehnjähriges Mädchen, Jocelyn, genannt Joss, in Virginia USA lebend, verliert durch einen Autounfall ihre Familie. Mangels aufnahmewilliger Verwandter kommt sie in eine Adoptivfamilie. Es war keine gute Wahl. Joss versucht, das Trauma über den Verlust ihrer Familie zu verarbeiten. Dabei hilft ihr ihre beste Freundin, Dru. Doch auch Dru kommt auf tragische Weise ums Leben. Joss glaubt, daß sie allen Menschen, die sie liebt, nur Unglück bringt. Als sie 22 Jahre alt geworden ist, beschließt sie, ihre Heimat Virginia zu verlassen und nach Irland, die Heimat ihrer verunglückten Mutter, zu gehen. Sie zieht in eine WG und lebt nunmehr zusammen mit einer liebenswerten jungen Frau, Ellie, in dieser Wohnung. Sie lernt den Bruder von Ellie, Braden, kennen. Braden ist ein gutaussehender, erfolgreicher und junger Geschäftsmann, der es gewohnt ist, die Frauen, die er haben möchte, auch zu bekommen. Natürlich versucht er es auch bei Joss. Diese schreckt vor einer engen Beziehung zurück, weil sie immer noch glaubt, daß sie allen Menschen, die sie liebt und mag, nur Unglück bringt. Auch eine zwischenzeitlich begonnene psychologische Therapie kann daran zunächst nichts ändern. Doch fühlt sie sich trotz allem hingezogen zu Braden, der sie ebenfalls heiß begehrt. Da treffen die Beiden eine fatale Vereinbarung: Ihr Zusammensein soll auf drei Monate begrenzt und nur auf sexueller Basis sein.
Ab hier tut der Leser gut daran, sich zu wappnen. In breitester Form und häufig inakzeptabler Wortwahl wird von nun an bis zum Schluß des Buches über die Sex-Eskapaden der Beiden berichtet. Es scheint so, als ob Probleme, gleich welcher Art, nur noch im Bett zu lösen wären.
Nun, der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: Braden und Joss verlieben sich hoffnungslos ineinander. Sie wehrt sich dagenen mit Händen und Füßen. Erst eine schwere Krankheit von Ellie, Bradens Schwester, bringt beide zur Vernunft und, sie beschließen, für den Rest des Lebens beisammen zu bleiben.

Mehrere Male war ich während des Lesens versucht, das Buch zur Seite zu legen. Warum macht die Autorin so eine zarte, gefühlvolle Liebesgeschichte durch sich ständig wiederholende vulgäre Sexszenen, kaputt? Natürlich kann man über das Liebesleben eines Paares berichten. Doch dafür hätte es im vorliegenden Fall sicherlich bessere schriftstellerische Mittel gegeben