Ein beklemmender, düsterer und rasanter Thriller!

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jasminh86 Avatar

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,,Düsterhof" ist der neuste Thriller von Melissa Schwermer, der am 26.04.22 im FeuerWerke-Verlag erschienen ist. Mir hat die düstere und beklemmende Geschichte sehr gut gefallen, dessen Atmosphären sich den jeweiligen Handlungen gut angepasst und sie deshalb für ordentlich Spannung und Gänsehaut gesorgt haben. Die Autorin hat solide Ermittlungsarbeiten zwischen ihren Protagonisten Annabelle Hart und Felix Hertzlich aufgeteilt, die auf den ersten Blick zwar charakterlich und ermittlungstechnisch grundverschieden sind, doch zusammen ein taffes und mutiges Duo abgeben. Ich wurde mit in eine Welt einer verstörenden und grausamen Vergangenheit genommen, die in der Gegenwart drei Frauen auf brutale Weise das Leben gekostet hat. Auf der Suche nach einem gefährlichen Frauenmörder stoßen die Anwältin und der Privatdetektiv gleichzeitig auf einen Pferderipper, der seit Jahren auf verschiedenen Höfen Pferde absticht. Auch das Pferd des ersten Opfers stand auf der Liste des Rippers, weshalb das Ermittlerduo versucht, einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen herzustellen. Dabei kommen sie einem brutalen Psychopathen auf die Schliche, der gerade dabei ist, einen gestörten und perfiden Plan zu erstellen.

Dass der Ex-Freund des ersten Opfers nicht der Täter ist, war für mich relativ schnell klar. Doch die Staatsanwaltschaft hat sich auf ihn als Täter schnell verbissen, während Annabelle Hart sich für ihren Mandanten einsetzt und belastende Beweise findet. Der Therapeut wird aus der Untersuchungshaft entlassen und kurze Zeit später geschieht der nächste brutale Frauenmord. Während Annabelle und Felix weiter auf der Suche nach Beweisen für ihren Verdächtigen sind, verschwindet dieser jedoch plötzlich. Da hier das Motiv Eifersucht im Raum steht, geht das Thema auch der taffen Anwältin an ihre Nieren. Denn auch sie hat während ihren Ermittlungen mit ihrem ziemlich eifersüchtigen Ex-Freund zu kämpfen, weshalb sie von großem Unbehagen heimgesucht wird.

Die komplexe Welt eines Psychopathen wurde mit der Zeit immer mehr beleuchtet. Ich habe immer wieder gerätselt, wer wohl wirklich hinter diesen brutalen Frauenmorden steckt und ob es gleichzeitig auch der mysteriöse Pferderipper ist. Auch habe ich, besonders im letzten Drittel, oftmals mit den Protagonisten mitgefiebert. Während Felix sich bemüht, mit Annabelle an einem Strang zu ziehen, verschwindet auch noch plötzlich seine autistische Schwester. Dies ist der Punkt, wo er nicht mehr klar denken kann und alles dafür tut, sie zu finden. Denn er ahnt, dass etwas Schlimmes passiert sein muss, da sie als Autistin niemals ihren Termin bei ihrer Therapeutin vergessen hätte. Diese Zeit nutzt Annabelle aus und begibt sich währenddessen und überraschenderweise mithilfe ihres Ex-Freundes, auf Alleingang.

Die Geschichte ist fesselnd, unvorhersehbar und wendungsreich, was für einen schnellen Lesefluss gesorgt hat. Die beiden Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet und der Perspektivenwechsel zwischen den beiden hat dafür gesorgt, dass ich dessen Gedanken und Handlungen sehr gut nachvollziehen konnte. Besonders Felix, nachdem seine Schwester spurlos verschwunden ist. Beide Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben, trotz meiner anfänglichen Bedenken, super zusammengearbeitet. Dies habe ich anfangs nämlich so nicht befürchtet, weshalb ich mich über dessen Entwicklung umso mehr gefreut habe. Der Schreibstil ist flüssig, authentisch und bildlich, der die Handlung auch bildlich gut vorantreibt. Es gibt zwar brutalere Szenen, die für mich jedoch gut zu verkraften waren. Trotzdem haben diese für ein erschreckendes Kopfkino gesorgt. Der Spannungsbogen hat sich gut im oberen Bereich aufgehalten, der zwischendurch immer mal wieder ganz kurz wegen ein paar Nebensächlichkeiten pausiert hat. Trotzdem hat mir dieser Thriller insgesamt sehr gut gefallen, weshalb er von mir gute vier Sterne bekommt.