ein ganz anderer Krimi

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theseasideexpress Avatar

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Ein Thriller, bei dem es mit dem Ende losgeht – das klingt vielversprechend. Im Mittelpunkt steht die isländische Kommissarin Hulda, die nur noch wenige Tage bis zu ihrem Ruhestand vor sich hat. Einen letzten Fall möchte sie allerdings noch lösen, auch wenn ihr dafür nicht viel Zeit bleibt: der Fall einer jungen Russin, die als Asylbewerberin nach Island kam und tot aufgefunden wurde. Ein Selbstmord, so heißt es offiziell, aber Hulda kommt das Ganze komisch vor. Sie beginnt mit ihren Recherchen und bald stellt sich heraus, dass sie mit ihrem Gefühl richtig lag ...

Wie kaum ein anderer Thriller geht es hier auf eine ungewöhnliche Art und Weise sehr ruhig voran. Das hängt sicherlich mit dem Setting im dunklen, hier etwas bedrohlichen Island zusammen, aber auch mit Jonassons Schreibstil, der mich ehrlicherweise nicht überzeugen konnte. Lange Zeit passiert relativ wenig, die Spannung bleibt über die ersten gut 200 Seiten immer auf demselben Level, bevor das Ende dann noch einmal richtig überrascht. Überzeugen konnte mich die Ermittlerin: eine ältere Frau, die selbst weiß, dass sie alles andere als perfekt ist, aber trotzdem ein gutes Gespür für die Ermittlungen hat und auf ihre ganz eigene Art für Gerechtigkeit kämpft.
Obwohl mich das Buch nicht vollkommen begeistern konnte, freue ich mich trotzdem auf die nächsten Bände und bin gespannt, wie die Reihe am Ende als Gesamtwerk funktioniert.