Eine sehr ruhige, düstere und atmosphärische Geschichte

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»Eine junge Frau suchte Sicherheit, doch was sie fand, war der Tod.«

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich es liebe, wenn ich ein Cover "anfassen" kann? Nein? Denn ich liebe es wirklich!
Natürlich kann man jedes Cover anfassen, aber ihr wisst bestimmt, was ich meine, oder?
Wenn ich ein Buch in die Hand nehme, fahren meine Fingerspitzen jedes Mal liebevoll über den Einband. Auf dem Buchmarkt gibt es einige Cover, die toll aussehen. Und dann gibt es noch Cover, die nicht nur toll aussehen, sondern sich auch noch besonders anfühlen. Genau wie das Cover von "DUNKEL". ❤
Ich denke, ihr merkt schon, dass ich ein großer Fan vom Cover und der Aufmachung bin und auch der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist flüssig und führt den Leser in einem angenehmen, eher ruhigen Tempo durch die Geschichte.

Die Idee, dass wir im ersten Band den letzten Fall von Hulda lesen und in den Folgebänden in die Vergangenheit der Kommissarin reisen, hat sofort mein Interesse geweckt.
Das Buch hat drei Handlungsstränge, den Großteil der Geschichte begleiten wir Hulda allerdings bei ihren Ermittlungen. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich an dieser Stelle nicht auf die beiden anderen Sichten eingehen.
Hulda ist eine eher ungewöhnliche Protagonistin, die sich von vielen anderen Kommissaren aus anderen Thrillern unterscheidet und dann doch wieder nicht. Sie ist wie viele andere Polizisten in diesem Genre gebrochen, sehr verschlossen und findet nicht so recht Anschluss. Einerseits möchte sie diesen einen Fall unbedingt noch abschließen, damit sie endlich in Rente gehen kann. Anderseits will sie irgendwie auch nicht in Rente gehen, was mich manchmal etwas verwirrt hat. Ich hatte oft das Gefühl, dass sie selbst nicht wusste, was sie eigentlich wollte. Dennoch war sie mir als Charakter sympathisch, obwohl ihre eigenwillige und eher melancholische Persönlichkeit manchmal ein wenig anstrengend war. Ich wollte sie auf ihrem Weg begleiten, gemeinsam mit ihr den Fall auflösen und habe gehofft, dass sie ihr Happy End erhalten wird.
Die Insel als Schauplatz hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das Setting verstärkte dieses beklemmende Gefühl, in der Falle zu sitzen und nicht entkommen zu können.
Ich muss zugeben, dass mich das Buch trotz anfänglicher Skepsis positiv überrascht hat. Trotz der vielen ruhigen Passagen - in denen nur wenig passierte -, empfand ich die Geschichte weder als langweilig noch anstrengend. An manchen Stellen hätte ich mir jedoch etwas mehr Spannung gewünscht, da es keine nennenswerten Wendungen gab, auf die ich sonst jedes Mal hin fiebere. Davon abgesehen fand ich das eher ruhige Tempo durchaus angenehm und die beklemmende und düstere Stimmung, die sich beinahe durch das komplette Buch gezogen hat, hat das Ganze nur noch interessanter für mich gemacht.
Das Ende allerdings hat mich tatsächlich sprachlos gemacht. Ich weiß immer noch nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll. Im ersten Moment war ich einfach nur frustriert, da ich wusste, dass ich einige Antworten wohl niemals erhalten werde. Andererseits habe ich so ein Ende aber auch noch nie gelesen und fand die Idee originell. Das Ende und ich - man könnte es als eine Art Hassliebe bezeichnen. Ich denke, das trifft es ganz gut.

Fazit:
"DUNKEL" ist eine sehr ruhige, düstere und atmosphärische Geschichte, die mit einer interessanten Idee, einer eigensinnigen und eher ungewöhnlichen Protagonistin und einer durchweg beklemmenden Stimmung punkten konnte.
Einen Stern Abzug gibt es, weil ich mir etwas mehr Spannung und ein paar Twists gewünscht hätte, die dem Buch meiner Meinung nach sehr gut getan hätten.
4/5 ⭐️

Vielen Dank an das Bloggerportal und den btb Verlag, die mir das Rezensionsexemplar freundlicherweise zur Verfügung gestellt haben.