Hulda ermittelt ein letztes Mal

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
books 4ever Avatar

Von

„Dunkel“ ist der erste Band der Trilogie rund um die isländische Kommissarin Hulda Hermannsdóttir. Hulda ist Kommissarin bei der Polizei in Reykjavík und wird von ihrem Vorgesetzten gegen ihren Willen in den vorzeitigen Ruhestand geschickt. Bevor sie ihren Posten jedoch räumen muss, darf sie noch einen letzten Fall bearbeiten. Für Hulda ist die Sache sofort klar: Sie möchte den Tod einer jungen Frau, einer Asylbewerberin, untersuchen, welche unter ungeklärten Umständen zu Tode kam. Der Fall wurde damals schnell als Selbstmord zu den Akten gelegt, doch Hulda möchten den Tod der Frau unbedingt aufklären. Viel Zeit bleibt ihr dafür allerdings nicht …

„Dunkel“ ist ein typisch nordischer Thriller mit einer düsteren und äußerst packenden Handlung. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Hulda, eine Kommissarin kurz vor der Pensionierung, die sich jedoch mit ganzer Seele ihrer Arbeit verschrieben hat. Außer ihrer Arbeit hat sie kaum ein Privatleben, geschweige denn viele Hobbys oder Freunde. So fällt Hulda, die es bereits in ihrer Kindheit nicht leicht hatte und auch in ihrem weiteren Erwachsenenleben einige Schicksalsschläge einstecken musste, aus allen Wolken, als sie von ihrem Vorgesetzten auch noch frühzeitig in den Ruhestand geschickt wird. Umso verbissener macht sie sich nun an die Aufklärung eines letzten Falls.
Hulda hat mir als Protagonistin wirklich gut gefallen. Sie wirkt gradlinig und authentisch und ich konnte ihre Handlungen stets gut nachvollziehen. Ihre düstere und teils auch sehr traurige Vergangenheit und ihr unbändiger Wille noch diesen einen Fall abzuschließen, haben sie mir sehr sympathisch gemacht.

Auch Huldas letzter Fall, ein Cold Case um den Tod einer jungen Asylbewerberin, ist sehr spannend und gleichzeitig berührend. Dass Hulda nur wenige Tage für die Aufklärung bleiben, was sie vor eine schier unlösbare Aufgabe stellt, verleiht der Handlung noch einmal zusätzliche Spannung und Dramatik. Zumal sich Huldas Kollegen nicht gerade als sehr kooperativ erweisen und auch ihr Vorgesetzter ihrer Arbeit nur wenig Wohlwollen entgegen bringt. Trotz all dieser Widerstände lässt sich Hulda nicht entmutigen und begibt sich durch ihre Nachforschungen in immer größere Gefahr …

Das Ende kam für mich wirklich überraschend und hat mich doch sehr betroffen gemacht. Ich hätte definitiv nicht erwartet, dass die Geschichte so endet.
Mit „Dunkel“ ist Ragnar Jónasson ein überaus packender Auftakt zu seiner Hulda-Trilogie gelungen, welche völlig zu recht preisgekrönt ist. Ich werde auf jeden Fall auch die anderen Bände lesen, welche bereits im Juli und September erscheinen sollen!