Düsterer Roman, bei dem sich die Spannung eher spät einstellt

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kimvi Avatar

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Mittlerweile ist es drei Jahre her, dass Lelle seine Tochter Lina an einer abgelegenen Bushaltestelle abgesetzt hat, damit sie von dort aus zu ihrem Ferienjob gelangen konnte. Doch Lina kam nie an. Sie ist und bleibt spurlos verschwunden. Doch Lelle gibt nicht auf. Er braucht Gewissheit. Deshalb fährt der verzweifelte Vater die Straße ab, an der Lina verschwand und sucht in den Wäldern jeden noch so abgelegenen Hof ab. Zur gleichen Zeit zieht Meja mit ihrer Mutter in die Gegend. Mal wieder scheint Mejas Mutter die große Liebe bei einem Mann gefunden zu haben, den sie nur aus dem Internet kennt...

Der Einstieg in die Handlung wird von einer düsteren Atmosphäre geprägt, die unterschwellig zwischen den Zeilen schwebt. Man kann Jelles Verzweiflung, nicht zu wissen, was vor drei Jahren mit Lina geschah, mühelos nachvollziehen. Doch auch der Erzählstrang, in dem Meja im Zentrum der Ereignisse steht, wirkt düster und bedrohlich. Abwechselnd beobachtet man den Verlauf beider Stränge, die zunächst parallel verlaufen, sich aber schließlich annähern und verknüpfen. 

Obwohl der Einstieg eher gemächlich verläuft, kann man sich der düsteren Atmosphäre kaum entziehen. Gemeinsam mit Jelle versucht man zu ergründen, was mit Lina passiert ist. Jelles verzweifelte Suche nach Lina und Mejas Versuch, sich auf dem abgelegenen Hof des neuen Freundes ihrer Mutter einzuleben, werden interessant geschildert. Dennoch hat man zuweilen das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt und dass die erhoffte Spannung zu sehr auf Sparflamme kocht. Durchhalten lohnt sich allerdings, da es zum Ende hin richtig spannend wird. 

Ein düsterer Roman, bei dem sich die Spannung eher spät einstellt.