Story voller Spannung und Emotion

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tine1211 Avatar

Von

Dunkelsommer von Stina Jackson
Zum Inhalt:
Vor drei Jahren verschwand Lelles Tochter Lina in den Wäldern Nordschwedens spurlos, nachdem er sie an einer Bushaltestelle aus dem Auto abgesetzt hat. Drei Jahre, in denen die Polizei keine Fortschritte macht. Verzweifelt und voller Sorge fährt Lelle jeden Tag die Straße und die Wälder ab, getrieben von der Hoffnung, seine Tochter zu finden.
Auch die 17-jährige Meja kommt in der Hoffnung auf einen Neuanfang in Norrland an. Gemeinsam mit ihrer Mutter zieht sie bei Torbjörn ein, doch Meja wünscht sich Freiheit. Als dann eines Tages ein weiteres Mädchen mit verblüffender Ähnlichkeit zu Lina verschwindet, werden Lelles und Mejas Leben auf dramatische Weise miteinander verbunden, die sie nie wieder loslassen werden.
Zum Buch:
Dunkelsommer ist beim Goldmann Verlag erschienen. Das Cover, welches perfekt die dichten und dunklen Wälder Schwedens und die einsame Straße darstellt, ergibt ein düsteres Bild. So hatte ich beim Lesen des Buches immer gleich ein Bild im Kopf, wenn Lelle genau diese Straße abgefahren ist.
Das Buch vermittelt neben der Geschichte einen guten Einblick der Landschaft. Darstellungen der Umgebung und der Einsamkeit der dichten Wälder, in denen Menschen tatsächlich auch leben, wirken im Zusammenhang mit der düsteren Geschichte noch unheimlicher.
Lelle fährt die Straße jede „Nacht“ ab. Wer sich etwas mit den Sommern in Schweden beschäftigt hat, der weiß, dass die Nächte in den Sommermonaten hell sind. Ich habe beim Lesen dabei einiges über die Umgebung erfahren.
Bei den Charakteren stechen in erster Linie Lennart „Lelle“ Gustafsson (Linas Vater) heraus. Beim Lesen spürt man die Verzweiflung, mit der er nach jeder Hoffnung greift, seine Tochter noch lebend zu finden. Drei Jahre, in denen er unermüdlich jeden Stein umdreht auf der Suche nach Erlösung. Man spürt auch die Wut die er empfindet gegenüber Menschen, die nur durch Mahnwachen an das Verschwinden erinnern wollen, anstatt aktiv zu suchen. Schnell erkennt man, wie Lelles Leben und seine Familie von einem Tag auf den anderen zerbricht.
Der zweite Hauptcharakter ist die 17-Jährige Meja. Meja ist es gewöhnt mit ihrer psychisch labilen Mutter immer wieder umzuziehen, je nachdem welchen Mann die Mutter kennengelernt hat. Meja ist wie Lelle ebenfalls auf der Suche. Eine Suche nach Stabilität und Freiheit.
Die Suche von Lelle und Meja wird sie auf ungewöhnliche und tragische Weise ihre Wege schneiden lassen.
Dunkelsommer hat zu Beginn zwei Erzählstränge, die parallel nebeneinander her laufen, ohne einen direkten Zusammenhang zu haben. Beide sind so klar abgegrenzt, dass der Leser den Erzählungen gut folgen kann, bis sich beide Wege überschneiden. Dies ist der Autorin sehr gut gelungen.
Ab hier war für mich dann schon vorhersehbar wie es enden wird.
Für mich war Dunkelsommer eine spannende und düstere Geschichte, die mit einem logischen Ende abgeschlossen wurde. Es blieben für mich keine Fragen offen. Und auch wenn ich am Ende schnell zu dem richtigen Schluss gekommen bin, hat mich das Buch sehr gut unterhalten.
Daher gibt es von mir eine volle Leseempfehlung.