spannend und dramatisch

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lucyca Avatar

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Dies ist eine Geschichte eines Vaters, der vor drei Jahren seine über alles geliebte Tochter verlor. Seither sucht er sie immer wieder, in dem er sämtliche dunkle Wege im umliegenden Wald seines Wohnortes absucht. Am schlimmsten ist die Zeit, wenn sich der Jahrestag (Midsommer) ihres Verschwindens nähert. Da irrt er unablässig umher, trinkt und raucht zu viel und macht alle Mitbewohner des Ortes mit seiner Suche nach Lina verrückt. Anfänglich haben alle Leute ihm und seiner Frau geholfen, seine Tochter zu finden. Seine Exfrau gibt ihm die alleinige Schuld am Verschwinden seiner Tochter. Selbstvorwürfe und Verurteilung drücken Lelle komplett zu Boden und vernichten ihn fast. Bis eines Tages Meja mit ihrer Mutter in Norrland auftauchen. Wenig später, als die Nächte im dunkler und die Tage kürzer werden, verschwindet ein weiteres Mädchen. Sein bester Freund und Polizeibeamter, Hassan, unterstützt ihn so gut er kann. Doch Lelle hat den Glauben und die Hilfe der Polizei schon lange aufgegeben.

In einem zweiten Strang wird die traurige Geschichte von Meja und ihrer Mutter erzählt. Meja, die genug hat von dem Lebenstil ihrer Mutter mit immer wechselnden Wohnorte und Männer. Krampfhaft versucht sie, sich von ihr zu lösen, denn sie will unbedingt frei sein. Ihr eigenes Leben führen. Dabei lernt sie einen jungen Mann namens Carl-Johan kennen, in den sie sich unsterblich verliebt. Carl-Johan lebt mit seinen Eltern und seinen beiden Brüder sehr einsam und zurückgezogen tief im Walde auf einem Bauernhof. Sie sind Selbstversorger und wollen absolut nichts mit der Umwelt zu tun haben.

Was die beiden Geschichten miteinander zu tun haben und wie geschickt die Autorin es verstand, diese zusammen zu bringen ist absolut spannend zu lesen.

Ich habe das Buch fast ohne Unterbruch zu Ende gelesen. Spannend, mystisch und dramatisch reihen sich die Kapitel aneinander. Sehr nachhaltig wird die Situation von Lelle beschrieben. Seine Besessenheit, unbedingt seine Tochter zu finden, hat mich selbst fast zur Verzweiflung gebracht. Auch die Lebenssituation von Meja mit ihrer alkoholkranken und tablettensüchtigen Mutter sind hervorragend und tiefgründig ausgearbeitet. Der literarische Schreibstil trägt zusätzlich das seine dazu bei. Bis fast zum Schluss bleibt es ein Geheimnis, was dazumal mit Lina an der Bushaltestelle geschehen ist. Wer der wahre Täter ist und welche Beweggründe dahinter stecken.

Ich habe diesen Thriller, der eigentlich nicht ein herkömmlicher Thriller ist, sehr genossen und empfehle ihn gerne weiter.