Ein Verschwinden als Spitze des Eisbergs

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edda Avatar

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Arne Dahl Roman Dunkelziffer lässt wieder das A-Team um Kerstin Holm in Aktion treten.Eine harmlose Klassenfahrt mit Zündstoff.
Die verschwundene 14 jährige Emely Flodberg ist hier der Dreh und Angelpunkt.
 Rasant ist der Leser in das Geschehen hineingezogen und verwickelt. Verschiedene Darstellungen des Verschwindens von der Lehrerin über Schüler zu mitfahrenden Eltern stellen gleich wichtige Pesonen vor und lassen das Rätselraten beginnen. Auch die Kollegen des A-Teams werden persönlich vorgestellt, mancheiner kennt sie schon aus Arne Dahls vorherigen Romanen und ist vertraut mit deren Verwobenheiten. Auch wer noch keinen früheren Dahl-Roman gelesen hat, bekommt doch schnell die Informationen über das Team. Eine Menge Charaktere läßt Arne Dahl auftreten. Der Sog in das Buch ist jedoch so, daß der Leser möglichst schnell weiterfiebert und die einzelnen Darsteller insofern nicht vergißt. Kein Buch also zum Zwischendurch Absetzen. Emily Flodbergs Verschwinden ist die Spitze eines Eisbergs. Nach und nach kratzen Kerstin Holm und Co. die Oberfläche auf und entdecken Unglaubliches:
Ein übers Internet gut organisierter Pädophilenring contra Geheimorganisation vac ut vivas.
Genau wie das Entschlüsseln von Emilys Computer werden wir nach und nach über die dunkle Seite der Lebenskraft informiert. Vor Mord wird nicht zurückgeschreckt.
Was spielt Birgitta Flodberg für eine Rolle? Wie kann Lena Lindberg ihre Kenntnisse über die Dunkelziffer einsetzen? Welche Gefühle veranlassen Paul Hielm sich in die Höhle des Löwen zu begeben? Und was ist mit dem jahrhundertealten Skelettfund? In diesem Krimi gibt es viele Eigeninteressen, wir bekommen Einblicke in alle von ihnen. Jede scheint wichtig. Das A-Team sortiert und handelt auf rechtlichen Grundlagen. Die
Erzählstränge ziehen sich letztendlich zusammen und legen einen fulminanten Schluss hin mit einem kleinen Fragezeichen betreffs Paul Hielm, so daß wir uns schon auf den nächsten Arne Dahl freuen.
Fazit: Ein durchweg spannend zu lesender Thriller, der aber durchaus Konzentration erfordert, um die umfangreichen Informationen über die verschiedenen Welten zu  verbinden. Abgesehen von der abstrusen Philosophie der Vereinigung fac ut vivas für mich ein lesenswertes Buch ohne Ermüdungserscheinungen.