Wenn heutzutage in einem Buch kein Vampir drin ist, dann handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Schweden-Krimi. Dort scheint Krimis schreiben ein Volkssport zu sein, und das Angebot ist kaum noch überschaubar. Doch hier ist ein Meister seines Faches am Werk, der auch hierzulande kein Unbekannter ist. Die Leseprobe, in der es um ein während einer Klassenfahrt spurlos verschwundenes Mädchen ging, hat mich ziemlich in die Irre geführt. Genau wie das "A-Team" der Stockholmer Polizei tappte ich lange im Dunkeln, denn es schien doch mehr dahinter zu stecken als "nur" Kinderpornographie und Mädchenhändlerbanden aus dem Baltikum. In der Tat ist alles viel abgründiger und endet in einem furiosen Finale, über das ich natürlich hier nichts Genaueres verraten darf. Mir gefällt die Kritik aus der schwedischen Zeitung Dagens Nyheter: "Arne Dahl erzählt so gerissen, dass man ihm folgt wie eine Schafherde und viel zu spät bemerkt, wie tief er uns schon ins Dunkle gelockt hat."