Toller Krimi

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rflieder Avatar

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Ein Cold-Case-Krimi der besseren Art. Vor dreißig Jahren ist eine junge Frau im Ferienhaus ihrer Eltern im beschaulichen Kalifornien in der Nähe von Kiel erstochen worden, bevor das Haus angezündet wurde. Der mutmaßliche Täter wurde aufgrund fehlender Beweise freigesprochen. Nach der Aussage eines Sterbenden wird der Fall neu aufgerollt und die beiden Kommissarinnen, beide mit Ecken und Kanten und nicht frei von Fehlern, sollen mit modernen Methoden die Tat aufklären. Dass die sympathische ortsansässige Kommissarin alle Zeugen und potenziellen Täter kennt und in den Fall verwickelt ist, mag ich zwar grundsätzlich nicht an Krimis, ist aber hier für die Handlung von herausragender Bedeutung und angemessen. So richtig modern ist die Polizeiarbeit nicht wirklich, nur eine DNA-Probe (die vor dreißig Jahren noch nicht ausgewertet werden konnte) führt zu Fortschritten in der Ermittlung und zu fast lawinenartig hereinstürzenden Ereignissen. Scheibchenweise wird klar, dass alle Zeugen damals gelogen haben und der Kreis der Tatverdächtigen sich immer mehr erweitert, bis dramatische Ereignisse zum Schluss den Täter überführen.
Das liest sich richtig gut, ist spannend und abgesehen von wenigen dramaturgisch bedingten Unwahrscheinlichkeiten, die der Spannung dienen, in sich logisch. Die letzten 180 Seiten habe ich nachts durchgelesen, weil ich nicht aufhören konnte.
Der Name des Autors, Jona Thomsen, ist laut Klappentext ein Pseudonym eines erfolgreichen deutschen Schriftstellers. Gern würde ich wissen, um wen es sich dabei handelt, und hoffe, es mithilfe moderner Methoden herauszufinden.