Dunkle Gewässer: Jugend im Südosten Amerikas

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signalhill Avatar

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'Dunkle Gewässer' von Joe R. Lansdale kann man ja nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte ist aus der Sicht der Jugendlichen Sue Ellen geschrieben und mutet auch ein wenig wie ein Jugendroman an. Wir sind in Osttexas in einer kleinen Gemeinde am Fluss. Die Älteren trinken, die Männer schlagen ihre Frauen, die Schwarzen werden verachtet. Ich habe nicht gelesen oder vielleicht übersehen, wann die Geschichte spielt, aber da die Schwarzen kein Recht auf Bildung hatten, spielt sie vielleicht in den 50ger Jahren.
May Lynn, die immer davon träumte, aus dieser eintönigen, von Gewalt geprägten Gegend auszubrechen, wird ermordet. Keinen interessiert das wirklich, außer die Jugendlichen. Sie werden sich wohl letztendlich nicht nur auf die Flucht, sondern auch auf die Suche nach dem Mörder machen.
Das Bild des amerikanischen Südens mit der Geschichte der Jugendlichen interessiert mich sehr. Man kann sie förmlich sehen, in der Mittagshitze am Fluss, wo sie angeln oder nur herumhängen. Die Erzählung aus der Sichtweise einer Jugendlichen klingt authentisch und spannend. Wenn auch die lange Geschichte über Skunk, der sicher später noch eine größere Rolle spielt, etwas viel Raum einnimmt, so habe ich diese LP nicht einmal unterbrochen. Gute Geschichte, flüssiger, angenehmer Schreibstil, schöne Milieustudie. Ein Buch, das seine 5 Sterne auf jeden Fall verdient. Ein Buch, bei dem ich sicher bin, dass es auch so weitergehen wird. Ein Autor, auf den ich nun mein Augenmerk legen werde. Toll!