Ein ganz anderer Beginn

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smilingkatinka Avatar

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Diese Leseprobe hat mich absolut begeistert.

Sue Ellen ist eine 16-jährige, die in den Südstaaten aufwächst. Sie ist eine 16-jährige mit bissigem Humor. Das es ihr ein wenig an Bildung fehlt, fällt schon allein dadurch auf, dass sie sich immer zuerst nennt. Nicht Terry und sie sind mit ihrem Vater unterwegs, sondern sie und Terry.
Eine Tour mit dem Vater klingt doch eigentlich ganz angenehm. Wer war nicht gerne mit dem Vater angeln? Doch angenehm ist ihr Verhältnis zu ihrem Vater nicht. Und da liegt für mich die Besonderheit dieser Leseprobe. Sue Ellen hat es schlecht getroffen. Ihr Vater ist ein fauler Säufer, genauso wie ihr Onkel. Er schlägt sie und ihre Mutter, er berührt sie unsittlich und ist wohl absolut schrecklich. Beim Lesen kommt aber keine bedrückende Stimmung auf, nein, der Leser lächelt sogar des öfteren, weil Sue Ellen ihren Vater so unglaublich treffend portraitiert.Schon allein die ersten Zeilen brachten mich zum Lachen. Der Vater, der die Fische nicht mehr mit Dynamit oder dem Telefon, sondern mit Walnüssen fängt. Die Oma, die alte Schachtel, die zum Glück schon tot ist. So denkt doch keine 16-jährige! Und das auf der ersten Seite eines Buches. Aber so wird dem leser auch klar, dass Sue Ellen wohl einiges an leid hinter ihrer Bissigkeit versteckt und das stimmt dann doch traurig.

Zurück zur Story. Sue Ellen und ihr Freund Terry sind mit Vater und Onkel also auf Fischfang. Das gefällt Sue nämlich mehr, als die dämlische Frauenarbeit. Ich kann das nachvollziehen. Das vergiften mit Walnüssen klappt ganz gut und so wird es die nächsten tage genug Fisch geben. Doch das Netz mit den Walnüssen ist schwer. Die Jugendlichen können es nicht an Land ziehen. Onkel und Vater sitzen noch im kaputten Boot, einer schöpft, einer arbeitet.Als sie den beiden helfen und das Netz hochziehen, entdecken sie die Wasserleiche von May Lynn, einer Freundin von Sue. May Lynn, die wunderschön war und von Hollywood träumte. Die Jugendlichen sind schockiert. Was besonders schockiert ist aber das Verhalten der Erwachsenen, die die Tote einfach wieder ins Wasser werfen wollen. Den Vater Lyns interessiere das sowieso nicht. Doch die Jugendlichen setzen sich durch und so wird der besoffene Constable gerufen. Dem sind die Todesumstände egal und so wird das Mädchen schnellstmöglich verscharrt.

Hat vielleicht der verschrobene Auftragsmörder Skunk was damit zu tun? eher nicht, denn sonst wären ja nur ihre Hände gefunden worden. Doch welche Rolle spielt Skunk in dem Buch? Wird der Mord noch aufgeklärt?

Die Leseprobe war sehr spannend und hat durch ihren bissigen Humor gefesselt. Ich habe viel gelacht und erst nach dem lesen hat sich ein mulmiges Gefühl eingestellt. Sues Lebensumstände sind alles andere als rosig. Die Herangehensweise an die Probleme finde ich super. Man denkt viel mehr nach als wenn alles mit besonders moralischem Zeigefinger verfasst worden wäre. Ich würde mich jedenfalls sehr über ein Leseexemplar freuen, denn mich interessiert das Buch wahnsinnig!