Nett, mehr aber auch nicht

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marcello Avatar

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"Dunkle Gewässer" ist eine Abenteuergeschichte, in der sich drei 16-Jährige mit einem Floß auf nach Hollywood machen, um dort die Asche ihrer verstorbenen Freundin zu verstreuen. Auf dieser Reise begnenen sie jedoch einigen Widrigkeiten.
Die Lesprobe führt in die Geschichte ein. Sue Ellen wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, darüber hinaus ist ihr Vater ein Trinker und Schläger. Des Öfteren muss sie sich gegen die sexuellen Übergriffe ihres Vaters wehren. Dennoch gibt Sue Ellen den Glauben an ein besseres Leben nicht auf. Das ändert sich erst, als May Lynn ermordert aufgefunden wird. Ausgerechnet das Mädchen, das die ganz große Karriere in Hollywood anstrebte. Noch viel schlimmer ist aber, dass sich in dem Dorf niemand fragt, wer May Lynn denn nun umgebracht hat, denn auf deren Familie scheint eh ein Fluch zu lasten. Mutter hat sich ertränkt und der Bruder ist auch schon tot. Zusammen mit Terry und Jinx versucht Sue Allen nun Licht in das Ganze zu bringen.
Für mich stand schon mit dem Klappentext fest, dass dieser Roman oder auch Abenteuergeschichte nicht wirklich was für mich ist. Alleine wie dort die Ereignisse hintereinander weg geschildert wurden, wirkte die Geschichte etwas aberwitzig. Die Leseprobe war zum Glück noch ganz gut zu lesen. Der Schreibstil ist sehr einfach, da es sich um einen Ich-Erzähler handelt, der von sich selbst behauptet keine gute Schulbildung erhalten zu haben. Auch der Plot insgesamt war noch recht unterhaltsam gestaltet, wie sie die Leiche finden und wie sich die drei Freunde schließlich mit einem Boot auf den Fluß begeben und sich Schauergeschichten von Skunk, dem mordenden Knochensammler, erzählen.
Ein bisschen anstrengend dagegen war, wie Sue Ellen aus ihrer Perspektive wie beläufig davon erzählt, dass ihr Vater ein Trinker ist und sie und ihre Mutter regelmäßig verprügelt. Hinzu kommt noch die Andeutung von sexuellem Missbrauch. Dass sowas gerade in armen Dörfern häufig vorkam ist mir klar. Aber wie das als normale Tatsache beschrieben wird, war mir dann doch etwas zu viel.
Abschließend kann ich an der Leseprobe nicht viel rummäkeln, wenn der Inhalt aber wirklich zu einer Abenteuergeschichte à la Pippi Langstrumpf lanciert, dann wird es nichts für mich sein!