Abenteuer auf dem Sabine River

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
darcy Avatar

Von

Ein wenig erinnert die Geschichte an Tom Sawyer und Huckelberry Finn. Hier sind es 3 Jugendliche, Sue Ellen, die Ich-Erzählerin, JInx, eine Farbige und Terry, der noch mit seiner sexuellen Gesinnung kämpft, die eine wilde und abenteuerliche Geschichte erleben.

Joe R. Lansdale lässt seine Geschichte mal wieder tief in Amerikas Süden spielen. Rassenfeindlichkeit ist ganz normal, Männer trinken und schlagen ihre Frauen, manchmal näheren sie sich auch in zweifelhafter Absicht ihren Töchtern. Polizisten sind käuflich, das Gesetzt Auslegungssache. Für Sue Ellen ist das die Normalität. May Linn wollte ausbrechen, wollte nach Hollywood, ihre Schönheit sollte ihr dabei helfen. Doch nun ist sie tot und keinen scheint es zu interessieren. Jedenfalss keinen ausser ihren Freunden. Die schmieden den Plan, Sue Ellen wieder auszubuddeln, sie zu verbrennen und ihre Asche nach Hollywood zu bringen umd sie dort zu verstreuen. Da ist es natürlich hilfreich, das sie unter ihren Sachen eine Schatzkarte finden und daraufhin auch Geld. Zusammen mit Sue Ellen labiler und alkohlabhängigen Mutter machen sie sich schließlich auf den Weg. Dabei werden sie nicht nur von May Linns Vater verfolgt, der das Geld will sondern auch von einem geheimnisvollen Kerl namens Skunk.

Mit Skunk, dessen Name wörtlich gemeint ist, bringt Lansdale eine etwas mysthische Figur mit ein. Niemand weiss so recht, ob es ihn wirklich gibt. In ihm bündel sich alles dunkle, alles gewalttätige, das rund um die 3 jungen Leute so stattfindet. Dem Autor gelingt es sehr anschaulich, alleine durch Sue Ellens Erzählung, die Lebenssituationen der Protagonisten zu beschreiben. Die Atmosphäre ist sehr dicht, die Figuren sehr klar und lebensecht, auch wenn Sue Ellen, Jinx und Terry fast ein wenig zu modern wirken, eher wie aus der heutigen Zeit. Sie müssen sich durch die Wildniss schlagen, treffen auf Leute, die ihnen mal mehr mal weniger freiwillig helfen. Und schließlich kämpfen sie auch gegen den sagenumwobenen Skunk. Dabei machen alle Beteiligten einen Reifeprozess durch, werden erwachsen bzw im Falle von Sue Ellens Mutter, bringen sie endlich die Kraft auf, sich ihrem Leben zu stellen. Das Buch ist wie aus einem Guss und lässt sich zügig weglesen. Und warum May Linn zu Tode kam erfahren wir auch.

Zwar ist dieses Buch nicht unbedingt ein Krimi, mehr ist es eine Abenteuergeschichte. Aber unterhaltsam und durchaus spannend ist es trotzdem.