Der dunkle, dunkle Süden

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mia-w Avatar

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Das wichtigste zuerst: Schon lange habe ich keinen Roman mehr so verschlungen wie diesen. Der Roman, der irgendwo zwischen den Genren Abenteuer, Südstaaten-Romantik und Krimi changiert, hat mich in seinen Bann gezogen und erst wieder losgelassen, als ich das versönlich Finale erreicht hatte.

Zum Inhalt: Texas, in der Zeit der großen Depression. Die 16-jährige Sue Ellen und ihr Freund Terry ziehen beim Angeln zufällig ihre Freundin May Lynn aus dem Fluss - ermordet und mit einer Nähmaschine um ihre Füße. Da der Todesfall im Dorf offenbar niemanden wirklich interessiert - weder May Lynns Familie noch die lokale Polizeigewalt - beschließen die beiden, May Lynn ihren größten Wunsch zu erfüllen und sie posthum nach Hollywood zu bringen. Ihre hübsche Freundin hatte zu Lebzeiten immer von einer Karriere als Schauspielerin geträumt. Zusammen mit ihrer Freundin Jinx schmieden Terry und Sue Ellen einen kühnen Plan...

Das Buch ist mitreißend und plastisch geschrieben, die Charaktere sind mehr als vielschichtig angelegt und die Handlung nimmt mindestens so viele Wendungen wie der Sabine River, auf dem sich die kleine Gruppe auf den Weg macht. Auch einige leicht krude Formulierungen (die sicher der Übersetzung geschuldet sind) tun dem Lesefluss keinen Abbruch. Dem Autor gelingt es mühelos, die Balance zwischen An- und Entspannung in der Handlung zu finden, und den Leser quasi wortwörtlich mit auf die Reise zu nehmen. Daher sei dieses Buch nicht nur Abenteuerroman-Fans empfehlen, sondern allen Lesern, die eine gut erzählte Geschichte schätzen - die Freude an diesem Buch wird sich von allein einstellen.