Dunkle Gewässer- traurige Geschichte
Für mich ist das Buch nicht das, was angekündigt wurde. Ich halte es weder für eine "umwerfende Abenteuergeschichte" noch für einen Krimi im üblichen Sinne. Ich hatte etwas anderes erwartet. Zwar ist der Mord an der schöne Mary Lynn ein Kriminalfall, aber um den kümmert sich niemand. Mary Lynn war die Freundin von Sue Ellen, Linx und Terry, drei Jugendlichen, die in sehr ärmlichen Verhältnissen aufwachsen. Da Mary Lynn aus diesen Verhältnissen ausbrechen und nach Hollywood wollte, beschließen die drei Freunde, deren Leiche auszugraben, zu verbrennen und in Hollywood die Asche zu verstreuen. Diese Idee ist zwar abenteurlich, aber nicht umwerfend. Ich glaube nicht, daß die drei Jugendlichen zu den geschilderten Taten fähig gewesen wären. Auch glaube ich nicht, daß sie das Auffinden einer weiteren Leiche bei der Suche nach von Mary Lynns Bruder gestohlenem Geld so einfach weggesteckt hätten und ihre Vorhaben weiterverfolgt hätten. Auch wenn man bedenkt, in welchen Verhältnissen die Ich-Erzählerin Sue Ellen aufgewachsen ist, und der Autor versucht, sie in ihrer Sprache sprechen zu lassen, ist dies nicht die Sprache, die mir beim Lesen eines Buches gefällt. Den Vergleich mit den Abenteuern von Huckleberry Finn kann ich nun wirklich nicht erkennen. Schade.